VKU fordert eine vorurteilsfreie Debatte um ein Energiekonzept 2010
Geschrieben am 18-05-2010 |
Berlin (ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) kann die aktuelle Debatte in Teilen der Regierungsparteien über die Thematik der Laufzeitenverlängerung und dem Energiekonzept 2010 der Bundesregierung nicht nachvollziehen. "Die Attacken des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Stefan Mappus, gegen Bundesumweltminister Norbert Röttgen sind alles andere als zielführend, sachlich falsch und verstellen den Blick auf eine notwendige sachliche Auseinandersetzung mit den Inhalten", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Der Fahrplan für ein konsensorientiertes Energiekonzept sieht vor, dass zuerst die verschiedenen Szenarien erarbeitet werden müssen und dann in einen Dialog mit allen relevanten Marktteilnehmern - wie den Stadtwerken - getreten werden soll. "Alle Äußerungen, die bereits jetzt Festlegungen in die eine oder andere Richtung fordern, verlassen damit diesen Weg eines nationalen Energiekonzeptes und verabschieden sich von einer vorurteilsfreien Ausrichtung eines zukunftsorientierten Energiesystems in Deutschland. Ein möglichst breiter gesellschaftlicher Konsens über die Energieversorgung in Deutschland kann damit nicht erzielt werden", so Reck weiter.
Aus Sicht von Reck wird in der jetzigen Debatte auch ein wesentlicher Aspekt vergessen: "Die Landesregierungen sind Treuhänder der kommunalen Selbstverwaltung und damit auch der kommunalen Unternehmen. Genau die sind es aber, die im Sinne einer dezentraleren Energieerzeugung und mehr Wettbewerb im Stromerzeugungsmarkt ihre Stromproduktion derzeit deutlich ausweiten und dies auch in der Zukunft tun wollen." Laut VKU lässt sich dies auch mit deutlichen Zahlen belegen. Die Stadtwerke investieren derzeit 6,5 Milliarden Euro für den Bau von 3.500 Megawatt-Kraftwerkskapazität. Dazu kommen mittelfristig geplante 5.000 Megawatt mit einem Volumen von weiteren sechs Milliarden Euro. "Ein Treuhänder sollte sich auch darüber Gedanken machen, wie diese Investitionen auf der kommunalen Ebene geschützt werden können und sich nicht einseitig an den Interessen großer Konzerne ausrichten", so Reck. "Viele kommunale Unternehmen sehen diese Investitionen durch die derzeit diskutierte Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke infrage gestellt."
Dass die Stadtwerke mit dieser Position nicht alleine sind, zeigen die Äußerungen der Monopolkommission der Bundesregierung, des Bundeskartellamtes sowie des Sachverständigenrates für Umweltfragen. Auch eine Studie des ehemaligen Bundeskartellamtspräsidenten Dr. Ulf Böge im Auftrag der 8KU geht sehr kritisch auf die Auswirkungen einer möglichen Laufzeitverlängerung für den Wettbewerb in Deutschland ein. Die möglichen Risiken einer unkonditionierten Laufzeitverlängerung für den Wettbewerb auf dem Strommarkt sind enorm und nicht ohne Grund spricht die Bundesregierung im Koalitionsvertrag auch nur noch von einer Brückentechnologie.
Die Diskussion über die Zustimmungspflicht des Bundesrates verstelle derzeit nur den Blick auf die notwendige Auseinandersetzung mit den Inhalten eines Energiekonzeptes. Auch Landesregierungen sollten beachten, dass die Stadtwerke für den deutschen Energiemarkt unverzichtbar sind und zukünftig einen wesentlichen Beitrag für eine sichere und klimaschonende Energieversorgung leisten können. Dies kann aber laut VKU nur dann funktionieren, wenn die kommunalen Energieversorger im angestrebten Energiewirtschaftssystem auch politisch unterstützt werden.
Zur Versachlichung der Debatte hat der VKU ein Positionspapier der Kommunalwirtschaft zum Energiekonzept 2010 der Bundesregierung veröffentlicht: www.vku.de/de/energiekonzept .
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in der Abwasserentsorgung.
Originaltext: Verband kommunaler Unternehmen e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6556.rss2
Pressekontakt: Verband kommunaler Unternehmen (VKU) Hausvogteiplatz 3 - 4 10117 Berlin www.vku.de Pressesprecher: Carsten Wagner Fon +49 30 58580-220 Mobil +49 170 8580-220 Fax +49 30 58580-100 carsten.wagner@vku.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
269048
weitere Artikel:
- NABU: Röttgen hat Recht - Bundesrat muss bei Debatte um Atomkraft beteiligt werden - Miller: Laufzeitverlängerung bleibt so oder so falsch Berlin (ots) - NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller erklärt zu der Debatte um die Beteiligung des Bundesrates bei einer Entscheidung über die Laufzeiten der Atomkraftwerke: "Umweltminister Röttgen hat völlig Recht, wenn er auf die Beteiligung des Bundesrats an einer Entscheidung über die Restlaufzeiten von Atomkraftwerken besteht. Auf die Zustimmung der Länderkammer kann nur verzichten, wer zwar längere Laufzeiten aber keine schärferen Sicherheitsauflagen für Atommeiler will. Denn schließlich sind die Länder für die Umsetzung der mehr...
- AOK schreibt Facharztvertrag für den Bereich "Orthopädie" aus / Angebotsfrist läuft bis Mitte Juni" Stuttgart (ots) - Muskel- und Skeletterkrankungen, insbesondere Rückenerkrankungen, sind laut AOK die Ursache für knapp ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage in Baden-Württemberg. Zudem hätten bis zu 80 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich mit Rückenproblemen zu kämpfen. Um die Versorgung ihrer Versicherten auch in diesem Gesundheitsfeld durch eine bessere Abstimmung der Behandlungsabläufe weiter zu verbessern, hat die AOK Baden-Württemberg jetzt einen Facharztvertrag für den Bereich der orthopädischen Leistungen ausgeschrieben. mehr...
- China: Verstärkte Überwachung der Medien während Shanghaier Expo Berlin (ots) - Vor dem deutschen Nationentag am 19. Mai bei der Expo in Shanghai weist Reporter ohne Grenzen (ROG) auf die verschärfte Zensur der Medien in den vergangenen Wochen in China hin. "Kultureller Austausch und wirtschaftliche Aktivitäten setzen Transparenz und einen freien Informationsfluss voraus. Nach wie vor gibt es keine ernst zunehmenden Ansätze einer Liberalisierung in der Volksrepublik, die Journalisten erlauben würde, ihre Schlüsselfunktion bei der Nachrichtenübermittlung wahrzunehmen", kritisiert ROG-Geschäftsführer mehr...
- NRZ: Zivildienst - Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert von der Bundesregierung die Schaffung von Einsatzstellen Essen (ots) - Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes in Berlin, Ulrich Schneider, begrüßt die Einigung und den Entschluss zur freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes. "Die Zeit drängt und die Einsatzstellen brauchen endlich Planungssicherheit", sagte er der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (Mittwochausgabe). Schneider befürchtet jedoch, dass es Träger geben wird, die sich nur für Zivildienstleistende entscheiden werden, wenn diese neun oder zwölf Monate bleiben. "Wenn das dazu führen sollte, mehr...
- Der Tagesspiegel: Linke schlägt Stasi-Überprüfung der NRW-Landtagsabgeordneten vor Berlin (ots) - Berlin - Die Linkspartei will verlangen, dass die Abgeordneten des nordrhein-westfälischen Landtages auf eine frühere Stasi-Mitarbeit überprüft werden. Linken-Vorstandsmitglied Ulrich Maurer, der für die Bundespartei an den Sondierungsgesprächen mit SPD und Grünen zur Bildung einer gemeinsamen Landesregierung teilnimmt, sagte dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe): "Wir wollen, dass der gesamte NRW-Landtag von der Birthler-Behörde überprüft wird. Das muss Teil einer Vereinbarung werden." Maurer, früher mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|