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Südwest Presse: Kommentar zum Schuldenabbau

Geschrieben am 18-05-2010

Ulm (ots) - Wer mit offenen Augen durchs Land geht, entdeckt noch
Möglichkeiten zum Sparen. Wir sind, international gesehen, eine
reiche Gesellschaft mit gut ausgestatteten öffentlichen Einrichtungen
und vielen Bürgern, die eher über den Verzicht auf den Zweitwagen
oder die zweite Urlaubsreise im Jahr nachdenken müssen, als über
echte Einschränkungen. Es gibt, neben manch fragwürdiger Ausgabe für
internationale Zwecke, auch vor der Haustür Möglichkeiten zum
Abspecken, ohne bei den Ärmsten der Armen anzufangen. Das
entscheidende Stichwort bei der Durchsetzung der gesetzlichen
Schuldenbremse heißt Gerechtigkeit. Natürlich wird zunächst wieder
das St. Floriansprinzip gelten - überall lässt sich sparen, nur darf
es nicht mich betreffen. Akzeptanz, wenigstens zähneknirschende
Duldung wird nur erreicht, wenn gleichmäßig gestrichen wird. Das
spricht dafür, politische Zielsetzungen vorzugeben - die Förderung
von Bildung und Familie sollte jedenfalls dazugehören - und dann mit
dem Rasenmäher über staatliche Vergünstigungen und Zuschüsse zu
fahren und sie um einen einheitlichen Satz zu kürzen. Auch der Ansatz
des Finanzministers, seinen Ressortkollegen nur den Sparumfang
vorzugeben und ihnen die konkrete Umsetzung zu überlassen, hat etwas
für sich. Denn nicht nur die Kanzlerin und ihr Kassenwart sind
zuständig für die kommenden Einschnitte, sondern die ganze Regierung.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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