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Rheinische Post: NRW vor der Entscheidung

Geschrieben am 18-05-2010

Düsseldorf (ots) - SPD-Chefin Hannelore Kraft wird morgen zusammen
mit den Grünen erste Gespräche mit den Linken führen. Mit einer
Partei also, die eine diffuse, teilweise verklärende Sicht auf das
DDR-Unrechtsregime hat, das Menschen ihrer Freiheit beraubt und sie
sogar in den Tod getrieben hat. Soll all das auf Krafts Weg zur Macht
keine Rolle mehr spielen? Kaum auszudenken, wie die Reaktionen wären,
wenn sich die Union mit bekennenden Sympathisanten der braunen Szene
arrangieren wollte. Möglicherweise wird sich schon morgen
herausstellen, ob Rot-Grün inhaltlich mit den Linken klarkommt. Im
Sinne stabiler Verhältnisse wäre eine solche Dreierlösung aber nicht.
Angesichts der (finanziellen) Probleme, die das Industrieland NRW zu
bewältigen hat, wäre eine große Koalition nicht nur eine reale
Option, sondern die angemessene Antwort auf den Wahlausgang vom 9.
Mai. Es mag bitter sein für Kraft, dass ihr Traum, Regierungschefin
zu werden, jetzt nicht in Erfüllung geht. Allerdings ist es auch
bitter für Rüttgers, dass die insgesamt vernünftige Politik von
Schwarz-Gelb keine Mehrheit gefunden hat und nun nach Kompromissen
gesucht werden muss. Rüttgers und Kraft - beide könnten miteinander
für eine solide Zukunft dieses Landes arbeiten. In der Krise war die
große Koalition in Berlin ja auch nicht die schlechteste Lösung.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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