(Registrieren)

Atomkraft: Lupenreine Ideologen im Kampf mit sich selbst und der Gesellschaft

Geschrieben am 19-05-2010

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe nennt Atomstreit im Regierungslager eine
"Selbstoffenbarung" - Pofalla, Mappus, Söder und Co. vergessen ihr
nationales Energiekonzept - Laufzeitverlängerung alternder Atommeiler
offenbar einziges ernsthaft verfolgtes Ziel

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat den eskalierenden Streit
im Regierungslager um die Modalitäten zur Durchsetzung längerer
Reaktorlaufzeiten als "Selbstoffenbarung lupenreiner Atomideologen"
und Ausdruck einer "von konkreten energiewirtschaftlichen
Zukunftsvorstellungen entkleideten Debatte" bezeichnet. "Seit dem
Verlust der schwarz-gelben Bundesratsmehrheit erleben wir in der
Union einen bizarren Streit um die Frage, wie die Versprechungen des
Regierungslagers an die Atomkraftbetreiber in der neuen Lage noch
eingehalten werden können", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer
Baake. Dabei entpuppe sich das angeblich von der Bundesregierung
verfolgte Interesse, in Deutschland ein nationales Energiekonzept zu
entwickeln, als reine Vernebelungstaktik.

Baake erinnerte daran, dass es genau die Bundesländer
Baden-Württemberg, Bayern und Hessen waren, die 2002 ebenso vehement
wie vergeblich für eine Zustimmungspflichtigkeit des
Atomausstieggesetzes gestritten hätten, obwohl damit damals faktisch
eine Entlastung der Länder einherging. Jetzt kämpften der Stuttgarter
Ministerpräsident Mappus oder der Münchner Umweltminister Söder für
das Gegenteil, obwohl die in der Regierung diskutierten
Laufzeitverlängerungen unweigerlich zu einer Belastung der
Länderverwaltungen führen würden. Wer derart beliebig argumentiere,
mache letztlich die Verfassung zum Spielball vordergründiger
Interessen. Baake: "Der Ideologievorwurf, mit dem Atomkraftgegner
seit Jahrzehnten von Seiten der Befürworter überzogen werden, fällt
nun endgültig auf sie zurück."

Der DUH-Bundesgeschäftsführer forderte die Regierungsparteien auf,
ihre rückwärtsgewandten Auseinandersetzungen einzustellen und sich
der weiteren Durchsetzung der Energiewende hin zu Erneuerbaren
Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung zu widmen. "Das ist
es, was die weit überwiegende Mehrheit der Gesellschaft will. Die
Mehrheit der Deutschen will nicht bei der Renaissance risikoreicher
Energietechnologien aus dem 20. Jahrhundert vorweg gehen, sondern mit
Schlüsselindustrien des 21. Jahrhunderts die Zukunft gewinnen". Damit
dies gelingen könne sei genug zu tun, insbesondere beim Umbau der
Energieinfrastruktur, die sich immer stärker an den Bedürfnissen
erneuerbarer Energietechnologien zu orientieren habe und bei der
Hebung der energetischen Effizienzreserven, die seit Jahren auf sich
warten lasse.

Baake rief Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, diese
Zukunftsaufgaben anzupacken und nicht länger nach gesetzgeberischen
Tricks zu suchen, um die Laufzeitverlängerung gegen die neue
Bundesrats- und die alte Bevölkerungsmehrheit und große Teile der
Wirtschaft durchzusetzen.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil: 0151 55016943, Tel.: 030 2400867-0, E-Mail:
baake@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 0171 5660577, Tel.: 030 2400867-21, E-Mail:
rosenkranz@duh.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

269284

weitere Artikel:
  • Beck: Planungssicherheit für die Bundeswehr Berlin (ots) - Anlässlich der Einigung auf den sechsmonatigen Wehrdienst erklärt der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ernst-Reinhard Beck MdB: Mit der koalitionsinternen Einigung auf einen Gesetzentwurf für die auf sechs Monate verkürzte Wehrpflicht herrscht endlich Planungssicherheit für die Bundeswehr und die Wehrpflichtigen. Das Gesetzgebungsverfahren kann jetzt bis zur parlamentarischen Sommerpause abgeschlossen werden. Die abschnittsweise Ableistung des Wehrdienstes ist genauso vom Tisch wie mehr...

  • PHOENIX-Pressemitteilung: Oppermann (SPD) fordert weitere Regeln für die Finanzmärkte Bonn (ots) - Oppermann (SPD) fordert weitere Regeln für die Finanzmärkte Bonn/Berlin, 19. Mai 2010 - Thomas Oppermann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD, hat das Verbot der ungedeckten Leerverkäufe begrüßt, das heute in Kraft getreten ist. "Aber wir brauchen auch ein schnelles weiteres Verbot für den spekulativen Handel mit Kreditausfallversicherungen", forderte er gegenüber dem Fernsehsender PHOENIX. Damit werde gerade im Devisenhandel kräftig gezockt. "Und wir brauchen Regeln für Hedge-Fonds und Rating-Agenturen", mehr...

  • NABU zum Europäischen Tag der Meere (20.5.): Artensterben im Meer hält unvermindert an Berlin (ots) - Mit Blick auf den "Europäischen Tag der Meere" am 20. Mai hat der NABU auf das unveränderte Artensterben in den Meeren aufmerksam gemacht. Auch im offiziellen UN-Jahr der biologischen Vielfalt ist es nicht gelungen, selbst so stark bedrohte Arten wie den Roten Thun, Herings- oder Dornhai effektiv zu schützen. Die verfehlte Fischereipolitik hat vielmehr dazu geführt, dass inzwischen 88 Prozent der kommerziell genutzten Fischarten in den europäischen Gewässern überfischt sind. Wo wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, mehr...

  • stern.de: EU-Kommission räumte bereits 2004 Versagen bei griechischem Euro-Beitritt ein Hamburg (ots) - Dass Griechenland 2001 trotz falscher Defizitzahlen Mitglied der Euro-Zone werden durfte, lag auch daran, dass das EU-Statistikamt Eurostat die griechischen Haushaltsstatistiken nur schlampig überprüft hatte. Wie stern.de, die Onlineausgabe des Hamburger Magazins stern berichtet, räumte dies die EU-Kommission, zu der Eurostat gehört, bereits im Dezember 2004 in einer Mitteilung an das Europaparlament und den Ministerrat ein. Öffentlich behauptet die Brüsseler Behörde bis heute das Gegenteil: Man habe nicht die nötigen Kompetenzen mehr...

  • Im Amt des Wehrbeauftragten: Buchpräsentation "Darum Wehrpflicht!" Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen Auch ein sechsmonatiger Wehrdienst ist es wert, aufrechterhalten zu werden. Allerdings muss er dazu inhaltlich und im Einklang mit den weiteren Reformen der Bundeswehr angepasst werden. Die inhaltliche Ausrichtung muss den Anforderungen entsprechen, die den Streitkräften von den politisch Verantwortlichen jetzt und in der Zukunft abverlangt werden. Mit der einfachen Formel "W9" minus drei Monate ist es da nicht getan! Das wird Geld, Zeit und Mühe kosten. Am mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht