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NABU zum Europäischen Tag der Meere (20.5.): Artensterben im Meer hält unvermindert an

Geschrieben am 19-05-2010

Berlin (ots) - Mit Blick auf den "Europäischen Tag der Meere" am
20. Mai hat der NABU auf das unveränderte Artensterben in den Meeren
aufmerksam gemacht. Auch im offiziellen UN-Jahr der biologischen
Vielfalt ist es nicht gelungen, selbst so stark bedrohte Arten wie
den Roten Thun, Herings- oder Dornhai effektiv zu schützen. Die
verfehlte Fischereipolitik hat vielmehr dazu geführt, dass inzwischen
88 Prozent der kommerziell genutzten Fischarten in den europäischen
Gewässern überfischt sind. Wo wirtschaftliche Interessen eine Rolle
spielen, bleibt viel zu oft der Natur- und Artenschutz auf der
Strecke. Auch die Mehrheit der Vertragsstaaten bei der diesjährigen
Konferenz zum Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen war nicht
bereit, der Ausbeutung der Meere einen Riegel vorzuschieben.

Die Meere sind Orte intensiver industrieller Nutzung. Sie machen
99 Prozent der belebten Biosphäre aus und beherbergen Hunderttausende
faszinierende Arten. Doch nur ein Bruchteil davon ist unter Schutz
gestellt. Und selbst wenn einzelne Arten am Rande der Ausrottung
stehen, schaffen es politische und wirtschaftliche Lobbyisten immer
wieder, effektive Schutzmaßnahmen zu blockieren. Dabei sind gesunde
Meere die Basis unserer maritimen Wirtschaft. 22 der 27
EU-Mitgliedsstaaten sind Küstenländer, mehr als 400.000 Menschen
arbeiten allein in der Fischerei und fischverarbeitenden Industrie
Europas. "Es ist höchste Zeit zu handeln. Wenn wir es nicht bald
schaffen, einen wirklichen Ausgleich von Schutz- und Nutzerinteressen
herbeizuführen, wird der gesamte Fischereisektor zusammenbrechen",
sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Damit die Bestände sich erholen
könnten, sei ein radikales Umdenken erforderlich. Fangbeschränkungen,
z. B. für stark bedrohte Bestände des Kabeljaus, für Thun- und
Schwertfisch sowie eine Anpassung der Fangkapazitäten seien
unumgänglich, um eine nachhaltige Fischereiwirtschaft auch für
spätere Generationen zu sichern.

Jedes Jahr am 20. Mai begeht Europa feierlich den "Tag der Meere".
Die Rolle der Ozeane soll dabei hervorgehoben und das Bewusstsein für
die Umweltprobleme in den Meeren gestärkt werden. Im spanischen Gijon
findet dazu eine Konferenz mit Beteiligung zahlreicher
Interessengruppen statt. Die zentrale deutsche Veranstaltung findet
im niedersächsischen Cuxhaven statt. "Bleibt zu hoffen, dass der
notwendige Dialog Erfolge für den Natur- und Artenschutz im Meer
bringt, ehe es für viele Arten und Lebensräume endgültig zu spät
ist", so der NABU-Präsident.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte, Tel. 030-284984-1626, mobil
0152-09202205.

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


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