 LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Gesundheitsreform/Privatkassen:
Geschrieben am 24-08-2006 |
Leipzig (ots) - Von Heidi Enss. Nichts wird besser, aber dafür
nehmen wir's von allen. Absurd ist das schon, was da im
Gesundheitsministerium so vor sich geht. Als ob die Reform bisher
nicht schon verwirrend genug wäre: Die gesetzlich Versicherten müssen
tiefer in den Beutel greifen - nun sollen auch noch die Prämien für
die privat Versicherten kräftig steigen. Das geht jedenfalls aus
einem Arbeitsentwurf zur Gesundheitsreform hervor.
Genau betrachtet geht es damit der ganzen privaten
Krankenversicherung an den Kragen. Denn das Papier sieht verschiedene
Änderungen vor, die letztlich in gleiche Leistungen münden wie für
die gesetzlich Versicherten. Wenn aber dasselbe angeboten wird, wozu
werden dann noch unterschiedliche Systeme gebraucht? Und: Wenn das
kein Systemwechsel durch die Hintertür ist, was dann?
Das Ganze offenbart den fatalen Hang, alles staatlich zu dirigieren,
statt auf mehr Eigenverantwortung zu setzen. Durch Gleichmacherei und
Gleichteurerei erreicht man keinen Wettbewerb um hochwertige
medizinische Versorgung. Und vom vielen Debattieren und Dementieren
wird die Reform auch nicht besser.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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