Neue OZ: Kommentar zu Tschechien / Wahlen
Geschrieben am 30-05-2010 |
Osnabrück (ots) - Götterdämmerung der Volksparteien
In Tschechien hat die Götterdämmerung eingesetzt, vor der sich in
Deutschland Polit-Strategen angesichts sinkender Umfragewerte für CDU
und SPD fürchten: Von zusammen 70 Prozent bei der Parlamentswahl 2006
stürzten die beiden Volksparteien an der Moldau auf 42 Prozent ab.
Die Gewinner der Wahl sind junge Gruppierungen wie die Bewegung TOP
09, die sich aus dem Stand im Mitte-rechts-Lager etablieren konnten.
Offensichtlich wollten viele Wähler der bisherigen Elite nach
Korruptionsskandalen, leeren Versprechungen und Machtspielchen einen
Denkzettel verpassen. Zudem stimmt dieses Ergebnis mit der
Einschätzung der wichtigsten Finanzakteure überein, die einer
Koalition des konservativen Lagers am stärksten zutrauen, die
Herausforderungen der internationalen Wirtschaftskrise zu meistern.
Die Demokratische Bürgerpartei hat nun die Chance, trotz der
Niederlage den nächsten Premier zu stellen. Die beiden neuen Parteien
bieten sich als verlässliche Partner an. Das trifft vor allem auf den
adligen TOP-09-Chef Schwarzenberg zu, der sich während seiner Zeit
als Außenminister großes Ansehen erworben hat.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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