Steuern einfacher machen - aber nicht erhöhen! / Finanzwissenschaftler Peffekoven für Reform der Mehrwertsteuer
Geschrieben am 01-06-2010 |
Berlin (ots) - Das Streichen der ermäßigten Steuersätze bei der
Mehrwertsteuer ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, weil
dadurch Steuervergünstigungen und Wettbewerbsverzerrungen abgebaut
werden. Die damit erzielten Steuermehreinnahmen sollten allerdings
grundsätzlich an die Bürger zurückgegeben und nicht für die
Konsolidierung genutzt werden", sagt das frühere Mitglied des
Sachverständigenrates Prof. Dr. Rolf Peffekoven. Nur dort, wo der
ermäßigte Steuersatz eindeutig Subventionscharakter hat, könnten die
Mehreinnahmen aus der Streichung für den Abbau der Defizite
eingesetzt werden. "Ohne konsequentes Kürzen bisheriger Ausgaben wird
die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte aber keinen
nachhaltigen Erfolg haben."
In einem Gutachten für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
(INSM) schlägt Peffekoven vor, alle Steuerermäßigungen und
Steuerbefreiungen bei der Mehrwertsteuer zu streichen sowie im
Gegenzug den Regelsteuersatz auf 16 Prozent zu senken. "So kommen wir
zu einfacheren Regeln, zu weniger Bürokratie und zu einem fairen
Wettbewerb." Die Erhöhung der Mehrwertsteuer - gleichgültig ob über
die Anhebung des Regelsatzes oder das Streichen der ermäßigten Sätze
- treffe im Ergebnis vor allem Bezieher kleiner und mittlerer
Einkommen besonders hart. Das Modell "16 Prozent auf alles kombiniert
mit höheren Transfers für Bezieher niedriger Einkommen" sei dagegen
verteilungspolitisch weitgehend neutral.
Peffekoven, der auch Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates beim
Bundesministerium der Finanzen ist, warnt davor, die Konsolidierung
der öffentlichen Haushalte über Steuererhöhungen erreichen zu wollen.
Spätestens jetzt sei es an der Zeit, Ausgabenprogramme, ineffiziente
Sozialleistungen und Subventionen (dazu gehören auch
Steuervergünstigungen) zu kürzen oder zu streichen. "Nur so kommt
Deutschland aus der Schuldenfalle heraus. Wer jetzt mutig ist, wird
in einigen Jahren mit sinkenden Zinslasten und neuen
Handlungsoptionen belohnt", so Peffekoven abschließend.
Autor des Gutachtens "Zur Reform der Mehrwertsteuer":
Prof. Dr. Rolf Peffekoven ist emeritierter Direktor des Instituts
für Finanzwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundesministerium der
Finanzen und langjähriges Mitglied des Sachverständigenrates zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Das Gutachten und weitere Information zum Thema finden Sie unter
www.DasRichtigeTun.de/Mehrwertsteuer
Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2
Pressekontakt:
Projektleitung:
Marco Mendorf
Telefon 030 27 877 179
mendorf@insm.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Thomas Bauer
Telefon 030 27 877 174
bauer@insm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
271637
weitere Artikel:
- Straubinger: Mehr Beschäftigung mit sozialer Absicherung Berlin (ots) - Zu den heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen
erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im
Deutschen Bundestag, Max Straubinger:
Die Beschäftigungsentwicklung ist gut. Wir haben trotz Krise seit
dem Jahr 2008 über 40 Millionen besetzte Arbeitsplätze in
Deutschland - mehr als je zuvor in der Bundesrepublik. Und der seit
Mitte 2009 zu verzeichnende Rückgang der Arbeitslosigkeit setzt sich
fort. Die Arbeitslosigkeit fällt weiter. Sie sank im Mai bundesweit
binnen Monatsfrist um 0,4 Prozentpunkte mehr...
- NABU: Bundespräsident mit ökonomisch-ökologischem Sachverstand Tschimpke dankt Horst Köhler für umweltpolitisches Engagement Berlin (ots) - NABU-Präsident Olaf Tschimpke zum Rücktritt des
Bundespräsidenten Horst Köhler:
"Der NABU bedauert den unerwarteten Rücktritt des
Bundespräsidenten. Mit Horst Köhler verlässt ein Politiker die Bühne,
der sich in seinen sechs Jahren Amtszeit mit ökonomischem
Sachverstand in vielfältiger Weise für den Natur- und Umweltschutz
stark gemacht hat."
So setzte sich Köhler gegen Billigflieger ein und dafür, im
Flugverkehr nicht nur für Treibstoff und Personal, sondern auch für
Luftverschmutzung und weitere Umwelt- mehr...
- LVZ: Linke-Chef Ernst: Ein zweiter Bundespräsident neben Merkel hat keinen Platz Leipzig (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst, hat
der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel "fehlenden
Mut" vorgeworfen, "ihren Bundespräsidenten Köhler gegen Kritik aus
den eigenen Reihen zu verteidigen". Gegenüber der "Leipziger
Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Ernst: "Köhler ist ein Opfer
von Merkels Führungsschwäche." Merkel sitze Probleme nur noch aus.
"Sie spielt eher die Rolle einer Bundespräsidentin als einer
Kanzlerin. Für zwei Präsidenten ist aber kein Platz. Das hat Köhler
gemerkt mehr...
- Barthle: Erwartungen an Meseberg sind hoch Berlin (ots) - Anlässlich der unterschiedlichsten Vorschläge zur
Haushaltskonsolidierung im Vorfeld der Klausurtagung des Kabinetts in
Meseberg erklärt der haushaltspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle MdB:
Von Meseberg muss ein klares Signal ausgehen: Die
christlich-liberale Koalition ist eine Koalition der
finanzpolitischen Stabilität. Der Abbau des strukturellen Defizits
muss mutig angegangen werden. Dazu müssen der Abbau von Subventionen
und die Rückführung von Ausgaben dienen. In Meseberg mehr...
- Israelischer Angriff auf Hilfsflotte: Mindestens 15 Reporter an Bord / ROG fordert Freilassung von festgenommenen Passagieren Berlin (ots) - Nach dem Angriff der israelischen Armee auf eine
internationale Flotte mit Hilfsgütern am 31. Mai fordert Reporter
ohne Grenzen (ROG) die israelischen Behörden auf, die Öffentlichkeit
über den Verbleib der Passagiere zu informieren. Festgenommene
Passagiere müssen sofort frei gelassen werden.
Nach Informationen von ROG waren unter den mehr als 700
Passagieren mindestens 15 Journalisten - darunter auch Mario Damolin,
ein freier Mitarbeiter der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ).
Nach Angaben der FAZ ist Damolin mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|