Neue Westfälische (Bielefeld): FDP jetzt doch zu Gesprächen mit SPD und Grünen bereit Pirouettenpolitik PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Geschrieben am 01-06-2010 |
Bielefeld (ots) - Man kann es, wie der Chef der FDP-Fraktion im
NRW-Landtag, Gerhard Papke, unbeholfen formulierte, als die
Herstellung "demokratischer Gesprächsnormalität" bezeichnen. Man kann
aber auch, wie es der gesunde Menschenverstand nahelegt, fassungslos
den Kopf schütteln über das Ausmaß an Kopf- und
Orientierungslosigkeit, das die NRW-Liberalen seit dem für sie
enttäuschenden Wahltag offenbarten und durch eine Flut
widersprüchlicher Erklärungen täglich verschlimmerten. Parteichef
Andreas Pinkwart, Fraktionschef Papke, der Bundesvorsitzende Guido
Westerwelle und sein Generalsekretär Christian Lindner, beide mit
Basis in NRW, müssen sich vorwerfen lassen, mit ihrer
Pirouettenpolitik die Partei der Lächerlichkeit preisgegeben zu
haben. SPD und Grüne fragen spöttisch, wie verlässlich und ernsthaft
die jetzt signalisierte Gesprächsbereitschaft nach dem langen Hin und
Her ist. Die Sondierung von CDU und SPD wird durch die neueste Wende
der FDP nicht beeinträchtigt. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass
SPD, Grüne und FDP genug Gemeinsamkeiten für ein tragfähiges
Regierungsprogramm finden. Das von der FDP unverändert propagierte
Motto "Privat vor Staat" ist für Rote und Grüne das Symbol einer
Politik, die am 9. Mai abgewählt wurde.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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