Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Suche nach einem neuen Bundespräsidenten
Geschrieben am 01-06-2010 |
Rostock (ots) - Er - oder sie - sollte auch jemand sein, der die
Hysterie und Hektik des politischen Alltagsgeschäfts analytisch für
die Nation fassbar machen kann. Der/die Neue hätte auch eine Art
Moderator zu sein in den notwendigen Debatten über die Umwälzungen,
die mit all den politischen, wirtschaftlichen und demografischen
Herausforderungen den Zusammenhalt auch dieser Gesellschaft
erschüttern. Man kann also sagen: Noch nie war ein herausragendes
Staatsoberhaupt so wichtig wie in diesen wirren Zeiten.
Es müsste daher bedenklich stimmen, wenn angesichts der Lage schon
wieder allein parteipolitische Taktierereien losgehen. Es wäre
hingegen begrüßenswert, wenn die Bundeskanzlerin der schwarz-gelben
Koalition in Berlin mit ihrer Präsidialmehrheit auch die Opposition
oder jedenfalls größere Teile von ihr ins Boot holen will.
Fehlt nur noch ein Kandidat, auf den sich (fast) alle verständigen
könnten. Bei der Suche danach fällt auf, wie dünn das in Frage
kommende Spitzenpersonal inzwischen gesät ist, das die Politik gut
kennt, aber intellektuell und unabhängig genug ist, um gelegentlich
unbequeme Diskussionen anzustoßen. Aber es gibt sie: Klaus Töpfer
etwa wäre so einer, ob eine Ursula von der Leyen die nötige Distanz
schon haben kann, würde man sehen, falls sie wirklich auserkoren
wird.
Originaltext: Ostsee-Zeitung
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Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
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