Greenpeace-Protest in Neuschwanstein für japanische Walschützer
Geschrieben am 05-06-2010 |
Füssen (ots) - Gegen die drohende Haftstrafe für zwei japanische
Walschützer demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute mit einem 10
mal 20 Meter großen Banner am Märchenschloss von König Ludwig. Die
Aufschrift des Banners am besonders bei japanischen Touristen
beliebten Schloss Neuschwanstein lautet: "Kein Märchen - Walschützern
droht Gefängnis in Japan." Neben dem Text sind die Portraits von
Junichi Sato und Toru Suzuki zu sehen. Der Grund für die Aktion: Sato
und Suzuki hatten im Mai 2008 einen Korruptionsskandal in der
japanischen Walfangindustrie aufgedeckt. Doch statt die
Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, wird den beiden
Greenpeace-Aktivisten seitdem in Japan von der Staatsanwaltschaft der
Prozess wegen Diebstahls und Hausfriedensbruchs gemacht. Beiden
Walschützern drohen lange Haftstrafen.
"In Japan geht es jetzt auch um Menschenrechte", sagt
Greenpeace-Walexperte Thilo Maack. "Das Schicksal von Junichi und
Toru darf auch der Bundesregierung nicht egal sein. Es ist absurd,
für den Walschutz ins Gefängnis gehen zu müssen."
Als Teil einer lückenlosen Beweiskette hatten Sato und Suzuki
neben zahlreichen Zeugenaussagen der japanischen Staatsanwaltschaft
vor zwei Jahren auch über 23 Kilogramm Walfleisch übergeben, das sie
zuvor in einem Paketdepot sichergestellt hatten. Die
Staatsanwaltschaft stellte jedoch die Untersuchung gegen die
Verantwortlichen nach wenigen Tagen ein. Stattdessen wurden die
beiden Walschützer kurz darauf festgenommen und 23 Tage ohne Anklage
inhaftiert. Seitdem sind sie unter strengen Kautionsauflagen auf
freiem Fuß.
Am Dienstag, den 8. Juni findet im japanischen Walfängerdorf
Aomori der letzte Prozesstag statt. Erst kürzlich hatte die
UN-Menschhenrechtskommissarin Navanethem Pillay ihre Bestürzung über
das Verfahren gegen die beiden Greenpeace-Aktivisten geäußert.
Der Prozess endet unmittelbar vor Beginnn der 62. Jahrestagung der
Internationalen Walfangkommission, IWC in Agadir/Marokko. Dort wird
die japanische Regierung Mitte Juni erneut die Aufhebung des
Walfangverbotes und die Vergabe von Fangquoten für die japanische
Flotte fordern.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack,
Tel. 0171-8780 841 oder Medienkoordinator Björn Jettka, Tel.
0171-8780 778. Fotos der Aktion erhalten Sie ebenfalls unter
0171-8780 778. TV-Material zum Download vom FTP-Server, Infos unter
0171-8780778. Internet: www.greenpeace.de
Originaltext: Greenpeace e.V.
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