(Registrieren)

Studie: Atomkraft macht Strom nicht billiger / Laufzeitverlängerung entlastet Verbraucher nicht / Ineffiziente Kohlekraftwerke bleiben länger am Netz

Geschrieben am 13-06-2010

Hamburg (ots) - Die von der Bundesregierung angestrebte
Laufzeitverlängerung für die 17 deutschen Atomkraftwerke wird die
Stromkosten der Verbraucher nicht spürbar beeinflussen. Zudem
verzögern längere AKW-Laufzeiten die Modernisierung des
Kraftwerkparks. Besonders klimaschädliche Kohlekraftwerke bleiben bei
einem Ausstieg aus dem Ausstieg länger am Netz. Das geht aus einem
Gutachten der LBD-Beratungsgesellschaft im Auftrag des unabhängigen
Energieanbieters LichtBlick hervor.

Bleibt es bei dem gesetzlich festgelegten Atomausstieg bis 2022,
erhöht sich der Großhandelspreis für die Kilowattstunde Strom
gegenüber einem Szenario mit Laufzeitverlängerung um rund 0,3 Cent.
Da die Strompreise aber täglich erheblich schwanken - allein im
letzten Jahr bewegten sie sich zwischen minus 3,5 und plus 8,6 Cent
pro Kilowattstunde - fällt dieser ohnehin geringfügige Effekt
praktisch nicht ins Gewicht. Die von der Bundesregierung angekündigte
Brennelemente-Steuer lässt die Kosten für Atomstrom hingegen steigen.

"Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke entlasten nicht die Bürger,
sondern füllen die Kassen der Atomkonzerne", erklärt Dr. Christian
Friege, Vorstandsvorsitzender der LichtBlick AG. "Der Versuch, die
Wähler mit dem Märchen sinkender Strompreise für die riskante
Atomenergie zu gewinnen, ist unredlich."

Entscheidend für die künftige Entwicklung der Strompreise ist der
Wettbewerb, nicht der Kraftwerkspark, so das Gutachten weiter. Die
vier großen Energiekonzerne erzeugen heute 80 Prozent des Stromes.
Längere AKW-Laufzeiten würden dieses Oligopol zementieren. "Wer die
Verbraucher entlasten will, muss mehr Wettbewerb schaffen. Erst der
Ausstieg aus der Atomkraft schafft Platz für neue
Kraftwerksbetreiber", so Friege.

Das von LichtBlick vorgelegte Gutachten kritisiert eine Anfang des
Jahres vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
veröffentlichte Studie. Darin behaupten die Autoren, Haushalte mit
einem jährlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden würden bei einer
Laufzeitverlängerung auf 60 Jahre rund 144 Euro im Jahr einsparen.
Diese Annahme ist unrealistisch, da die BDI-Studie den Einfluss der
deutschen Atomkraftwerke auf die Entwicklung der Kosten für die
europaweit gehandelten CO2-Zertifikate deutlich überschätzt.
Innerhalb der am europäischen Emissionshandel beteiligten Staaten
haben deutsche AKWs nur einen geringen Marktanteil von 3,2 Prozent.
Sie haben damit nur wenig Einfluss auf den CO2-Ausstoß des
europäischen Kraftwerksparks.

Die europäischen Klimaziele sind laut LichtBlick-Gutachten durch
den Atomausstieg nicht gefährdet. Umgekehrt wird eine
Laufzeitverlängerung den Druck auf die Modernisierung des
Kraftwerksparks erheblich mindern. Ältere und besonders
klimaschädliche Steinkohlekraftwerke bleiben länger am Netz, weil
Investitionen in effizientere Gaskraftwerke weniger rentabel werden.

Weitere Informationen:

Download des Gutachtens "Folgen des deutschen Kernkraftausstiegs
auf die Preise für CO2-Zertifikate und Strom" unter:
http://www.lichtblickblog.de/2010/06/13/atomstrom-ist-nicht-billig/

Über LichtBlick

LichtBlick ist der größte unabhängige Energieversorger
Deutschlands und Marktführer Ökostrom. Das Unternehmen beliefert über
580.000 Kunden mit Öko-Energie. LichtBlick will in Zukunft in 100.000
dezentralen ZuhauseKraftwerken von Volkswagen klimafreundlichen
SchwarmStrom produzieren.

Originaltext: LichtBlick AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22265
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22265.rss2

Pressekontakt:
Ralph Kampwirth, Leiter Unternehmenskommunikation, LichtBlick AG,
Zirkusweg 6, 20359 Hamburg, Tel.: 0170-5651556, E-Mail:
ralph.kampwirth@lichtblick.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

273824

weitere Artikel:
  • LVZ: Bouffier übt massive Kritik an Minister Guttenberg: Union ist keine virtuelle Partei die von Ministern mit Schlagzeilen und Popularitätswerten lebt Leipzig (ots) - Der frisch gekürte hessische CDU-Vorsitzende und designierte Ministerpräsident Volker Bouffier hat CSU-Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wegen dessen Kurs in Richtung Abschaffung der Wehrpflicht massiv kritisiert. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Bouffier: "Eine Partei wird schwindelig, wenn sie quasi über Nacht das Gegenteil von dem vertreten soll, was sie bisher mit viel Herz und Verstand vertreten hat." Man muss halt auch wissen: "Wir leben nicht mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Lafontaine schließt jede Unterstützung der Linken für Gauck aus Berlin / Saarbrücken. (ots) - Der Links-Politiker Oskar Lafontaine hat jede Unterstützung seiner Partei für den rot-grünen Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck in der Bundesversammlung am 30. Juni ausgeschlossen. Lafontaine sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe): "Herr Gauck hat die Hartz-IV-Reformen und den Afghanistan-Krieg gerade wieder gerechtfertigt. Er kann nicht für die Mehrheit der Deutschen sprechen". Lafontaine schloss einen Rückzug der eigenen Links-Kandidatin Luc Jochimsen im zweiten oder dritten Wahlgang mehr...

  • WAZ: Grüne nennen SPD-Kurs "falsch und mutlos" Essen (ots) - Die NRW-Grünen fordern von SPD-Landeschefin Kraft die Bereitschaft zur Bildung einer Minderheitsregierung. Das berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Montagausgaben). Den SPD-Kurs, die Regierung Rüttgers im Amt zu belassen, kritisierte Grünen-Landesvorsitzende Daniela Schneckenburger im Interview mit den WAZ-Titeln als "falsch und mutlos". "Man darf die schwarz-gelbe Landesregierung nicht einfach weitermachen lassen. Und mit der Stimme des abgewählten NRW-Ministerpräsidenten werden im Bundesrat die ganzen Schweinereien mehr...

  • Rheinische Post: Grünen-Fraktionschefin Künast kritisiert NRW-SPD als "fahrlässig" Düsseldorf (ots) - Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Renate Künast, hat die SPD in Nordrhein-Westfalen energisch aufgefordert, eine Minderheitenregierung zu bilden. "Rüttgers nicht abzuwählen angesichts eines ungerechten Sparpaketes und der anstehenden Laufzeitverlängerung, ist fahrlässig", sagte Künast der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Künast betonte: "Ich hoffe auf Besinnung bei der SPD in NRW." Rüttgers sei "krachend abgewählt". Deshalb sei es "jetzt die Aufgabe, seine Regierung abzulösen und eine Minderheitenregierung mehr...

  • Main-Post: CSU spricht wegen Guttenberg von "Verdacht des Mobbings" aus dem Kanzleramt Berlin - Würzburg. (ots) - Die CSU-Landesgruppe hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gegen Rücktrittsgerüchte in Schutz genommen und zugleich das Kanzleramt kritisiert. Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, sagte der Würzburger "Main-Post" (Montagausgabe): "Karl-Theodor zu Guttenberg tritt bei Gegenwind nicht zurück. Er kennt seine Verantwortung". Das Problem liege vielmehr am Apparat im Bundeskanzleramt, der sich offenbar verselbständigt habe. "Da muss der Kanzleramtsminister mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht