CO2-Endlager: Unterirdische Speicher kleiner als berechnet/ Greenpeace unterstützt Bürgerinitiativen in Brandenburg mit Protest-Tour
Geschrieben am 15-06-2010 |
Neutrebbin/Brandenburg (ots) - Greenpeace startet heute die
Protest-Tour "Zeitbombe CO2-Endlager" in Neutrebbin/Brandenburg. Die
Aktivisten unterstützen damit den Widerstand der Bürgerinitiativen in
Brandenburg gegen die Verpressung von Kohlendioxid (CO2) im
Untergrund, das bei der Verbrennung von Braunkohle zur Stromerzeugung
entsteht. Die Bundesministerien für Umwelt und für Wirtschaft
arbeiten derzeit an einem neuen Gesetzesentwurf für die umstrittene
Verpressung. Inzwischen musste das Bundesamt für Geowissenschaften
und Rohstoffe (BGR) die Kapazität von CO2-Speichern in Salzwasser
führenden Gesteinsformationen in Deutschland stark nach unten
korrigieren. Statt bundesweit 20 Gigatonnen (Gt) CO2, wie im Jahr
2005 geschätzt, stehen tatsächlich nur Speicherkapazitäten für 6,4 Gt
zur Verfügung.
"Die Regierung darf keinen übereilten Einstieg in die kommerzielle
CO2-Verpressung zulassen", erklärt Greenpeace-Klimaexperte Karsten
Smid. "Sie verschwendet Geld und Energie für ein Projekt, das in die
völlig falsche Richtung führt. Es ist riskant, weitgehend ungeprüft
und fördert den Klimakiller Kohle."
Nach dem Start in Neutrebbin besucht die Protest-Tour von
Greenpeace die Städte Beeskow, Cottbus, Potsdam und zum Abschluss
Berlin. Mit einer drei Meter großen Attrappe einer Zeitbombe warnen
die Umweltschützer vor den unkalkulierbaren Risiken der sogenannten
CCS-Technik. Die Bürgerinitiativen in Brandenburg spielen eine
wichtige Rolle in der Auseinandersetzung. "So ein Projekt lässt sich
nur durchsetzen, wenn es vor Ort akzeptiert wird. An dieser Hürde
sind bereits die Pläne für die CO2-Verpressung in Schleswig-Holstein
gescheitert", erklärt Smid.
Tricksen und Täuschen für ein riskantes Projekt
Vattenfall treibt die CO2-Verpressung voran und wird dabei auch
vom Lobbyverbänden wie dem IZ-Klima sowie einzelnen Behörden und
Ministerien unterstützt. So hat sich der Brandenburger
Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Die Linke) die Position
Vattenfalls zu eigen gemacht. Für den Konzern geht es darum,
Subventionen in Millionenhöhe zu erhalten und Umweltauflagen zu
umgehen. Zudem will er teure Anforderungen verringern: Gerade mal 30
von 10.000 Jahren nach Schließung des Endlagers will Vattenfall für
mögliche Folgeschäden durch Lecks in den CO2-Speichern haften.
"Vattenfall täuscht die Bevölkerung vor Ort, spielt Risiken
herunter und verbreitet Falschinformationen. Er will die Verpressung
durchsetzen, um weiter an Braunkohle zu verdienen", sagt Smid.
Zudem taucht im Gesetzesentwurf nicht der Begriff "Ablagerung"
auf, sondern "CO2-Speicherung". Damit werden Einschränkungen durch
das für Umweltfragen strenge Abfallrecht vermieden. Stattdessen
greift das weniger strenge Bergrecht, dass für die Ausbeutung von
Rohstoffen gilt. Smid: "Durch all diese Manipulationen würden die
möglichen CO2-Endlager zu geologischen Zeitbomben".
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Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Karsten Smid, Tel.
0171-8780 821, oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel.
0151-145 330 87. Weitere Informationen unter http://www.greenpeace.de
Originaltext: Greenpeace e.V.
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