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Musikindustrie: Justizministerin erteilt Absage an Gratiskultur im Netz und nimmt Provider in die Verantwortung

Geschrieben am 15-06-2010

Berlin (ots) - Die deutsche Musikindustrie sieht in der gestrigen
Grundsatzrede von Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger
zahlreiche positive Ansätze für eine Stärkung des Urheberrechts in
der digitalen Welt. "Die Justizministerin hat ein klares Bekenntnis
für ein starkes Urheberrecht für Kreative und Produzenten abgegeben
und der Gratiskultur im Internet eine Absage erteilt", sagte Prof.
Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes
Musikindustrie e. V. am Dienstag in Berlin.

Gleichzeitig habe sie klar gemacht, dass sich in der aktuellen
Diskussion um effiziente Ansätze zur Bekämpfung von
Urheberrechtsverletzungen im Internet die Provider nicht aus der
Verantwortung ziehen könnten. Leutheusser-Schnarrenberger: "Statt auf
den einzelnen User und individuelle Urheberrechtsverletzungen
abzustellen, könnte es sehr viel effektiver sein, wenn auch die
Provider mehr Verantwortung für den Schutz des Urheberrechts
übernehmen." Zwar lehnte sie den französischen Ansatz mit zeitweiser
Aussetzung von Internetanschlüssen bei Urheberrechtsverletzungen
weiter ab, äußerte aber grundsätzliche Sympathien für ein Warnmodell:
"Wäre es nicht besser, der Schüler, der den neuen Kinofilm aus dem
Netz illegal herunterladen will, bekommt einen automatischen
Warnhinweis statt einer Abmahnung mit Kostennote des Anwalts?"

"Die Justizministerin hat darüber hinaus erkannt, dass die
Bekämpfung von Internetpiraterie sich längst nicht mehr nur auf
sogenannte Tauschbörsen beschränken kann", sagte Gorny.
Leutheusser-Schnarrenberger: "Mich besorgt beispielsweise die
wachsende Zahl sogenannter One-Click-Sharehoster. Einige diese
Angebote dienen schon auf den ersten Blick fast ausschließlich dem
Austausch geschützter Musik- und Filmdateien. Das sind ganz sicher
nicht die kreativen und innovativen Geschäftsmodelle, die wir uns für
das Internet wünschen!"

Erfreulich sei außerdem, dass die Justizministerin neben dem
klaren Bekenntnis, dass der Kreative im Zentrum des Urheberrechts
stehe, die Rolle der Produzenten und Vermittler gewürdigt habe.
Leutheusser-Schnarrenberger: "Die Direktvermarktung mag für die
Grassroots-Künstler ebenso gut funktionieren wie für die
Top-Verdiener des Geschäfts. Aber die große Masse dazwischen, die
Künstler, die erst einmal einen finanziellen Vorschuss brauchen,
damit sie überhaupt ein Buch schreiben oder ihre Musik komponieren
können, sie alle sind auch in Zukunft auf Verlage oder Labels
angewiesen, die ihr Werk vorfinanzieren." Dem unternehmerischen
Risiko, das mit solchen Produktionen verbunden sei, müsse die Chance
gegenüberstehen, die Produktionskosten und eine angemessene Rendite
mit der Verwertung des Werks zu erwirtschaften. Das Urheberrecht
müsse seinen Beitrag zu fairen Wettbewerbsbedingungen im Internet
leisten. "Wer Freiheitlichkeit mit Unentgeltlichkeit gleichsetzt,
zieht einen Trugschluss", so die Ministerin.

Über den Bundesverband Musikindustrie e. V.:

Mit über 300 Labels und Unternehmen aus der Musikbranche
repräsentiert der Bundesverband Musikindustrie rund 90 Prozent des
deutschen Musikmarktes. Als Interessenvertretung kümmert er sich um
die Durchsetzung der Anliegen der Musikindustrie in der deutschen und
europäischen Politik. Durch Kommunikation prägt er das Bild der
Branche nach innen und außen. Mit branchennahen Dienstleistungen wie
Rechtsberatung oder PhonoNet unterstützt er die tägliche Arbeit
seiner Mitglieder. Darüber hinaus leistet die Deutsche Phono-Akademie
als Kulturinstitut der deutschen Musikindustrie einen wesentlichen
Beitrag zur musikalischen Grundbildung in Deutschland.

www.musikindustrie.de, www.echopop.de, www.echoklassik.de,
www.echojazz.de, www.phononet.de, www.musicline.de,
www.playfair.hmt-hannover.de

Originaltext: Bundesverband Musikindustrie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/36532
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_36532.rss2

Weitere Informationen:

Daniel Knöll
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (0)30 - 59 00 38 -44
E-Mail: knoell@musikindustrie.de
Internet: www.musikindustrie.de






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