Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Einwanderungsdebatte
Geschrieben am 28-06-2010 |
Bielefeld (ots) - Deutschland braucht Zuwanderung. Wie sonst kann
der Fachkräftemangel wenigstens zum Teil kompensiert werden?
Deutschland aber muss auch aus humanitären Gründen Zuwanderung
erlauben - sei es zur Familienzusammenführung, sei es zum Schutz vor
Verfolgung. Viel zu wenig wird bislang darüber diskutiert, wie
Zuwanderung gesteuert werden kann. Nicht etwa, weil Deutsche bessere
Menschen wären, sondern weil die Integrationskraft einer jeden
Gesellschaft nicht unerschöpflich ist. Der Ruf nach Intelligenztests
für Einwanderer ist da wenig hilfreich, eher schon wären es
Dummheitsobergrenzen für Politiker. Wenn der CSU-Europaabgeordnete
Markus Ferber Kanada als Vorbild nennt, dann sollte er bei den Fakten
bleiben: Anders als von ihm behauptet wird dort von Zuwandererkindern
keine höhere Intelligenz als von einheimischen Kindern verlangt. Sehr
wohl aber gibt es ein Punkteverfahren, bei dem etwa Sprachkenntnisse
und berufliche Qualifikation von Bewerbern zählen. Demographie ist
gewiss ein gutes Hilfsmittel, um über Zuwanderung zu diskutieren.
Demagogie ist es nicht.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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Telefon: 0521 - 585261
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