 Saarbrücker Zeitung: Einigung mit der IG-Metall: Gabriel und Peters verständigen sich auf Umweltziele
Geschrieben am 30-08-2006 |
Berlin / Saarbrücken (ots) - Der Bundesregierung ist es erstmals
gelungen, eine wichtige umweltpolitische Zielvereinbarung mit einer
großen Industriegewerkschaft abzuschließen. Umweltminister Sigmar
Gabriel (SPD) und IG-Metall-Chef Jürgen Peters wollen am Donnerstag
auf einer Tagung in Berlin ein gemeinsames Zehn-Punkte-Papier
präsentieren, in dem sie sich zu einer deutlichen Steigerung der
Ressourceneffizienz in der deutschen Industrie verpflichten,
berichtet die "Saarbrücker Zeitung" in ihrer Donnerstag-Ausgabe. Bis
2020 solle die Energie- und Rohstoffproduktivität in Deutschland
verdoppelt werden, heißt es in dem Text, der der Zeitung vorliegt.
Bisher würden in der Standortdiskussion "viel zu einseitig" die
Lohnkosten und die Erhöhung der Arbeitsproduktivität betrachtet. 40
Prozent der Kosten im Produzierenden Gewerbe seien aber
Materialkosten. Die IG-Metall sichert Gabriel in dem Papier die
Unterstützung eines von ihm geplanten Aktionsprogramms zu, mit dem
das Sparziel erreicht werden soll. "Die IG Metall sieht darin eine
Chance für die Schaffung dauerhafter zukunftsfähiger Beschäftigung".
Die Gewerkschaft verspricht in dem Papier, dem Thema "zu mehr
gesellschaftlicher Durchsetzungskraft zu verhelfen". Gabriel sieht in
der Steigerung der Ressourceneffizienz einen wichtigen Baustein für
eine "ökologische Industriepolitik". Die Einsparpotenziale werden in
dem Text für die Metallbranche auf fast zehn Prozent, für den
Elektrogeräte- und Anlagenbau auf bis zu 30 Prozent beziffert. Vor
allem bei Rohstoffen wie Stahl, Kupfer und Phosphor, aber auch durch
die Nutzung von Biomasse, könne Material gespart werden. In dem Text
wird auch gefordert, dass Unternehmensleitungen und Betriebsräte
regelmäßig über Stoff- und Materialbilanzen beraten sollen. Bisher
gehört dies, anders als der betriebliche Umweltschutz, noch nicht zu
den Aufgaben der Betriebsräte.
Originaltext: Saarbrücker Zeitung
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