NRZ: Bundespräsident Köhler zum Thema Polen und Muslime
Geschrieben am 30-08-2006 |
Essen (ots) - ESSEN. Bundespräsident Horst Köhler hat die polnische Kritik an der Vertriebenenausstellung "Erzwungene Wege" in Berlin zurückgewiesen. Sie sei "in keinster Weise als Signal für ein Umschreiben der Geschichte zu verstehen", sagte Köhler der in Essen erscheinenden Neuen Ruhr/Rhein Zeitung (Donnerstagsausgabe).
Im derzeit angespannten Verhältnis zu Polen empfahl er, "Ruhe zu bewahren". Vor allem müsse man im Gespräch mit Russland darauf achten, so Köhler, "dass sich Polen nicht vernachlässigt fühlt." Nach seinem Eindruck sind die zivilgesellschaftlichen Beziehungen besser "als die aktuelle politische Stimmung". Wenige Tage vor dem Vertriebenentreffen in Berlin mahnte Köhler zugleich, Deutsche und Polen sollten "weniger übereinander, mehr miteinander sprechen."
Köhler kündigte an, dass er das Thema Integration in den Mittelpunkt der für den 21. September geplanten "Berliner Rede" stellen werde. Die große Mehrheit der Muslime in Deutschland ist nach seiner Ansicht integrationswillig - und fähig. "So ernsthaft, wie wir den Terrorismus bekämpfen, müssen wir auch die Integration betreiben", forderte der Bundespräsident. Bei allen Aufrufen, den islamistischen Terror zu verurteilen, dürfe "man die Muslime in Deutschland nicht pauschal in die Ecke drängen, halbe Terroristen zu sein". (NRZ)
Originaltext: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58972 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58972.rss2
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