BA: Haushaltsüberschuss der BA nicht auf Kosten der Krankenversicherung - BA subventioniert Kassen!
Geschrieben am 30-08-2006 |
Nürnberg (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) weist die Behauptung der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen zurück, wonach der Haushaltsüberschuss der BA auf Kosten der Krankenkassen erwirtschaftet wurde. Diese Behauptung ist falsch! Auch die Forderung, den Überschuss an die gesetzlichen Krankenkassen zu zahlen, ist unbegründet.
In einer Pressemitteilung der Spitzenverbände heißt es: "Die Arbeitslosenversicherung konnte nur deshalb Überschüsse anhäufen, weil der Gesetzgeber sie auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung saniert habe. [...] So seien die Beiträge für Arbeitslosengeld- und Arbeitslosenhilfeempfänger durch zahlreiche gesetzliche Maßnahmen abgesenkt worden mit der Folge, dass die Beiträge für Arbeitslose an die gesetzlichen Krankenversicherungen bei weitem nicht ausreichend seien."
"Die Kassen vermischen hier offensichtlich den beitragsfinanzierten Haushalt der Bundesagentur für die Arbeitslosenversicherung, der in diesem Jahr mit einem Überschuss von 8,8 bis 9,6 Milliarden Euro abschließen wird, mit dem aus Steuergeldern finanzierten Arbeitslosengeld II", sagt BA-Finanzvorstand Raimund Becker. Die Krankenversicherungs-Beiträge für Bezieher von Arbeitslosengeld I werden aus Beitragsmitteln bezahlt. Seit 1995 hat sich die Berechnungsweise hierfür nicht geändert - die von den Krankenkassen gemeinten Änderungen betrafen vermutlich die Beitragshöhe für Bezieher des Arbeitslosengeldes II.
Die Krankenversicherungs-Beiträge für Bezieher von Arbeitslosenhilfe (bis 2004) bzw. Arbeitslosengeld II (ab 2005) wurden und werden aus dem Bundeshaushalt finanziert. Hier gab es gesetzliche Änderungen, die aber den Haushalt der BA nicht entlasten. Hieraus einen Anspruch an die BA herzuleiten ist absurd: Der Überschuss der BA im Jahr 2006 wird ausschließlich aus dem beitragsfinanzierten Haushalt erwirtschaftet.
Insgesamt hat die BA im vergangenen Jahr aus dem beitragsfinanzierten Haushalt 4,62 Milliarden Euro an Krankenversicherungs-Beiträgen bezahlt, 2006 sind aufgrund einer ge-ringeren Zahl von Arbeitslosengeld-Beziehern rund 4,42 Milliarden vorgesehen.
Außerdem bekommen die Krankenversicherungen von der BA eine jährliche pauschale Erstattung dafür, dass sie die Beiträge für alle Sozialversicherungsträger einziehen. Diese Pauschale hat sich für die BA bei rückläufigen Beitragszahlern in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Derzeit beträgt die pauschale Erstattung 500 Millionen Euro jährlich, während 1996 noch 202 Millionen Euro zu leisten waren. Damit trägt die BA deutlich mehr als 40 Prozent der Kosten des Beitragseinzuges, die etwa zwischen einer und 1,2 Milliar-den Euro pro Jahr liegen. Finanzvorstand Raimund Becker sagt: "Hier besteht Handlungsbedarf zur nachhaltigen Senkung des Anteils der BA." Von einer Sanierung der Arbeitslosenversicherung auf Kosten der Krankenversicherungen kann überhaupt keine Rede sein.
Die Beiträge der BA zur Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung der Leistungsbezieher machen allein knapp 30 Prozent der passiven Leistungen der BA für Arbeitslose aus.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA) Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6776 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6776.rss2
Bundesagentur für Arbeit Presseteam Regensburger Strasse 104 D-90478 Nürnberg E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de Tel.: 0911/179-2218 Fax: 0911/179-1487
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
27850
weitere Artikel:
- SPD-Abschied vom gesetzlichen Mindestlohn ist eine politische Bankrotterklärung Berlin (ots) - Zu Aussagen des SPD-Vorsitzenden Beck, ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn sei nicht umsetzbar, erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Gregor Gysi: Die SPD verschiebt einen gesetzlichen Mindestlohn auf den St. Nimmerleinstag. Damit fällt sie den Gewerkschaften in den Rücken und lässt die Millionen in Deutschland, die von ihrer Arbeit nicht leben können, im Regen stehen. Das ist ein politische Bankrotterklärung des SPD-Vorsitzenden. Obwohl eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger den Mindestlohn will, mehr...
- Schnellere Verbreitung von neuen Technologien durch Normen und Standards Berlin (ots) - - DIN begrüßt die Hightech-Strategie der Bundesregierung - Wettbewerbsvorteile für Deutschland Die gestern von der Bundesregierung im Kabinett verabschiedete "Hightech-Strategie für Deutschland" betont die Bedeutung von Normung und Standardisierung, um die schnellere Verbreitung von neuen Technologien zu unterstützen. Ziel ist es, Normung und Standardisierung bereits frühzeitig im Innovationsprozess zu verankern, um damit Wettbewerbsvorteile für Deutschland zu erreichen. Der Direktor des DIN, Dr.-Ing. Torsten mehr...
- Keller: Apotheker helfen, Kosten in den Griff zu bekommen / Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) kritisiert Reformvorlage Berlin (ots) - Die Regierung arbeitet in diesen Tagen am wichtigsten und schwierigsten Gesetzesvorhaben der großen Koalition. Dazu sagte Hermann S. Keller, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV): "Wir Apotheker tragen seit langem viel dazu bei, dass die Krankenkassen die Ausgaben im Arzneimittelbereich in den Griff bekommen." Bereits im vergangenen Jahr wurde die Berufsgruppe durch diverse gesetzliche Maßnahmen um mehr als 1 Milliarde Euro belastet. Darunter fallen unter anderem Abschläge an Krankenkassen und die Auswirkungen mehr...
- Der Tagesspiegel: Bütikofer: Keine Regierungsbildung mit der FDP/ Fischer-Plakat in der Parteizentrale abgehängt Berlin (ots) - In der Debatte über Alternativen zur großen Koalition hat Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer eine Regierungsbildung gemeinsam mit der FDP ausgeschlossen. "Mit der FDP, wie sie im Moment dasteht, geht Grün nicht zusammen", sagte der Parteichef dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Ausgabe vom Donnerstag): "Die FDP hat nicht begriffen, dass die Hochphase der neoliberalen Messen vorbei ist". Den dreitägigen Zukunftskongress seiner Partei am Wochenende nannte Bütikofer einen "Ausdruck grünen Selbstbewusstseins". Das mehr...
- LVZ: Verbraucher-Ausschuss-Chefin Höfken: Ein guter Tag für alle Verbraucher Leipzig (ots) - Leipzig. Ulrike Höfken (B90/Grüne), Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Verbraucherschutz, hat die Entscheidung der Bundesnetzagentur zur Senkung der Netzgebühren von Strom- und Gasanbietern begrüßt. "Das ist ein guter Tag für alle Verbraucher", sagte Höfken der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Ich erwarte jetzt eine spürbar dämpfende Wirkung auf die Strom- und Gaspreise." Zudem werde mit der Entscheidung auch der Wechsel zu alternativen Anbietern erleichtert. "Die Strom- und Gaskonzerne sind jetzt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|