Westdeutsche Zeitung: Technische Mängel in ICE-Zügen = von Wolfgang Radau
Geschrieben am 12-07-2010 |
Düsseldorf (ots) - "Alle reden vom Wetter. Wir nicht." Zugegeben -
auch in den 60er Jahren, als wir Fahrschüler täglich im Bahnhof
diesen Plakatspruch lasen, gab es Zugverspätungen, wenn im Winter die
Weichen zugeschneit waren. Aber das geschah äußerst selten. Heute
redet die Bahn andauernd vom Wetter. Im Herbst kommen die Züge nicht
von der Stelle, weil Laub auf den Schienen liegt. Im Winter fällt die
Elektrik aus, weil es zu kalt ist. Und nun, im Sommer, schmoren die
Fahrgäste im ICE-Abteil, weil die Klimaanlage den Geist aufgegeben
hat. Kühle Getränke: Fehlanzeige. Die Deutsche Bahn wiegelt ab. Bei
täglich 1300 Fernverbindungen sei eine Panne, wie am vergangenen
Wochenende in drei Zügen aufgetreten, hinnehmbar. Was die Bahn nicht
sagt: Der Ausfall der Klimaanlage im ICE ist ein immer
wiederkehrendes Ärgernis, ein Problem regelmäßiger Wartung. Auch die
unzureichenden Getränkevorräte und die abgesperrten Bordtoiletten
sind eine Folge falscher Sparsamkeit - beim Personal. Wer von
Düsseldorf nach Berlin und zurück für zwei Personen Zweiter Klasse
250 bis 380 Euro bezahlen soll, darf eine komfortable Reise mit
professionellem Service erwarten. Ansonsten gibt er sein Geld lieber
für die Autofahrt oder das Flugzeug aus. Für die Bahn ein verlorenes
Geschäft. Wenn sie aber bei der Technik geizt, spart die Bahn am ganz
falschen Ende - nämlich bei der Gesundheit und Sicherheit ihrer
Passagiere. Das kann schnell katastrophale Folgen haben. Erinnern wir
uns, dass erst auf öffentlichen Druck die Spanne zwischen zwei
Ultraschall-Untersuchungen der ICE-Achsen von zunächst 300 000 auf 30
000 Kilometer gesenkt worden ist. Die Aktiengesellschaft Deutsche
Bahn gehört zu 100 Prozent dem Bund und untersteht dem
Verkehrsminister. Der hat zu sorgen, dass in Deutschland täglich 37
000 Zugfahrten kostengünstig, komfortabel, reibungslos und vor allem
sicher über die Schiene gehen. Das ist eine Herkulesaufgabe, die uns
gutes Geld wert sein muss: Geld für ein qualifiziertes Management,
Geld für Personal, das den Anforderungen des 21. Jahrhunderts
gewachsen ist, und vor allem Geld für Schienenwege und Fahrzeuge, die
allerhöchste Sicherheitsstandards erfüllen. So wie vor einem halben
Jahrhundert, als noch der Werbespruch galt: "Eins ist sicher: Die
Bahn."
Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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