Märkische Oderzeitung: Zur Reise Westerwelles nach Zentralasien kommentiert die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) in ihrer Wochenendausgabe am 17./18. Juli 2010:
Geschrieben am 16-07-2010 |
Frankfurt/Oder (ots) - Wenn sich der deutsche Außenminister
Westerwelle und sein französischer Amtskollege Kouchner auf den Weg
nach Kirgistan machen, hat das nicht nur mit der Sorge um die
Stabilität in dem zentralasiatischen Land zu tun. Die EU versucht,
seit einigen Jahren in der strategisch wichtigen Region Fuß zu
fassen. Im Mittelpunkt steht dabei der Zugang zu den gewaltigen Öl-
und Gasreserven etwa in Kasachstan und Turkmenistan. Damit würde sich
die Möglichkeit eröffnen, die Abhängigkeit von russischen Lieferungen
zu reduzieren.
Allerdings denkt Moskau nicht daran, das Feld kampflos zu räumen.
Nach wie vor bestehen enge wirtschaftliche Verflechtungen mit den
ehemaligen Sowjetrepubliken. An deren Spitze stehen in der Regel
Autokraten, die bereits die EU bei dem Versuch auflaufen ließen, über
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu diskutieren.
Neben Russland sind auch die USA und China in Zentralasien stark
vertreten. Washington, das in Kirgistan einen großen
Militärstützpunkt unterhält, geht es vor allem um kurze Wege zu den
umliegenden Mächten. Peking ist vorrangig an Rohstoffen für seine
energiehungrige Wirtschaft interessiert. Dass Westerwelle und
Kouchner nun eine internationale Untersuchung der blutigen Pogrome in
Kirgistan fordern, ist aller Ehren wert. Die Europäer wollen
unbedingt mitreden, nur wird wohl kaum jemand auf sie hören. +++
Originaltext: Märkische Oderzeitung
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Märkische Oderzeitung
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Telefon: 0335/5530 563
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