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Arbeitskosten 2004: 33 Euro Nebenkosten auf 100 Euro Lohn

Geschrieben am 31-08-2006

Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
zahlten im Jahr 2004 die Arbeitgeber im Produzierenden Gewerbe und in
den marktbestimmten Dienstleistungsbereichen pro 100 Euro Bruttolohn
und -gehalt im Durchschnitt zusätzlich gut 33 Euro Lohnnebenkosten.
Davon entfielen 20 Euro auf die Arbeitgeberpflichtbeiträge zur
Sozialversicherung, 6 Euro auf die betriebliche Altersversorgung,
knapp 3 Euro auf die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und im
Mutterschutz, rund 2 Euro auf Kosten des Personalabbaus sowie fast
3 Euro auf sonstige Lohnnebenkosten.

Diese Ergebnisse stammen aus der Arbeitskostenerhebung 2004, die
der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, heute bei
einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt hat.

Auch in den Nachbarstaaten der Bundesrepublik Deutschland prägen
die Sozialsysteme die Lohnnebenkosten: Im Produzierenden Gewerbe und
in den marktbestimmten Dienstleistungsbereichen zahlten im Jahr 2004
die Arbeitgeber in den Niederlanden 32 Euro und in Polen 25 Euro
Lohnnebenkosten zusätzlich zu je 100 Euro Bruttolohn. Dabei hatten
die Arbeitgeberpflichtbeiträge zur Sozialversicherung in Polen mit
18 Euro ein ähnliches Niveau wie in Deutschland, während die – nicht
gesetzlich vorgeschriebene – betriebliche Altersversorgung dort kaum
eine Rolle spielt. Anders in den Niederlanden: Dort kostete die
betriebliche Altersversorgung mit 10 Euro je 100 Euro Bruttolohn die
Arbeitgeber etwa genau so viel wie die Pflichtbeiträge zur
gesetzlichen Sozialversicherung (11 Euro je 100 Euro Bruttolohn).

In Deutschland sind im Produzierenden Gewerbe zwischen 2000 und
2004 die Lohnnebenkosten mit jährlich 3,1% stärker gestiegen als die
Bruttolöhne und -gehälter mit 2,6%. Das kann vor allem auf das starke
Wachstum der betrieblichen Altersversorgung zurückgeführt werden, für
die in diesem Zeitraum jährlich 7,9% mehr aufgewendet wurde. Der
starke Zuwachs ist eine Auswirkung des zum 01.01.2002 in Kraft
getretenen Altersvermögensgesetzes, das den Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern einen Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung gibt.

Für Deutschland wurden für das Jahr 2004 im Produzierenden Gewerbe
und im Dienstleistungsbereich Arbeitskosten von durchschnittlich
28,18 Euro je geleistete Arbeitsstunde ermittelt. Im Verarbeitenden
Gewerbe betrugen die Arbeitskosten 31,15 Euro gegenüber 28,78 Euro im
Jahr 2000, das Ergebnis eines durchschnittlichen jährlichen Wachstums
von 2,0%. In der Europäischen Union stiegen die Arbeitskosten in
diesem Zeitraum nach vorläufigen Ergebnissen jährlich um 2,8% und
damit jedes Jahr durchschnittlich um 0,8%- Punkte stärker.

In kleinen Unternehmen in Deutschland werden im Durchschnitt
niedrigere Löhne gezahlt als in großen, wobei die Spreizung der
Arbeitskosten zwischen Klein- und Großunternehmen in den letzten
Jahren zugenommen hat. Im Produzierenden Gewerbe erreichten im Jahr
2004 kleine Unternehmen mit 10 bis unter 50 Arbeitnehmern mit 21,44
Euro je Stunde nur 52% des Niveaus der Arbeitskosten der Unternehmen
mit 1 000 und mehr Arbeitnehmern (37,37 Euro). Im Jahr 2000 waren es
54%, 1992 noch 64%.

Weitere Ergebnisse zu Höhe, Struktur, regionalen Unterschieden und
Entwicklung der Arbeitskosten enthält die Pressebroschüre "Was kostet
Arbeit in Deutschland – Ergebnisse der Arbeitskostenerhebung 2004",
die unter www.destatis.de (Pfad: Presse – Presseveranstaltungen)
kostenlos heruntergeladen werden kann.


Weitere Auskünfte gibt:
Roland Günther,
Telefon: (0611) 75-3858,
E-Mail: arbeitskosten@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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