Westdeutsche Zeitung: Wirtschaftswachstum = von Martin Vogler
Geschrieben am 13-08-2010 |
Düsseldorf (ots) - Dass die Wirtschaft im Vergleich zum Vorquartal
um sagenhafte 2,2 Prozent wächst, hat alle Fachleute überrascht.
Minister Brüderle schwärmt sogleich vom XL-Wachstum. Seine Euphorie
ist zwar verständlich, aber mit der Einschränkung zu sehen, dass wir
bis vor eineinhalb Jahren sogar einen XXL-Rückgang des
Bruttoinlandsprodukts erlitten. Die Entwicklung unserer Wirtschaft
erreicht somit wieder in etwa das Niveau von vor mehr als drei
Jahren. Mehr nicht. Diese Einschränkung muss man bei einer
qualifizierten Beurteilung machen. Dennoch besteht kein Grund, das
deutlichste Wirtschaftswachstum seit 23 Jahren klein zu reden. Dazu
ist es zu eindrucksvoll. Ein nicht ganz seriöses, aber erlaubtes
Zahlenspiel: Wenn wir in jedem Quartal im Vergleich zum Vorquartal
ein solches Ergebnis hätten, käme die jährliche Entwicklung in die
Nähe eines zweistelligen Wertes. Das wäre sensationell und würde
Deutschland die gestern bereits ein Stück weit zurückeroberte Rolle
der europäischen Konjunkturlokomotive zurückgeben. Doch wichtiger
sind jetzt zwei Fragen: Was sind die Ursachen für die tolle
Entwicklung? Und wie geht es weiter? Die Ursachen: Vor allem die
Nachfrage aus dem Ausland sorgte für den Aufschwung. Gerade die
exportorientierten Branchen waren allerdings in der Krise besonders
unter Druck, haben also starken Nachholbedarf. Gleichzeitig kamen
diese Automobilhersteller, Maschinenbauer und Chemiefirmen zum Glück
relativ unbeschadet durch die Krise, so dass sie jetzt mit solider
Finanzausstattung und fähigem Personal durchstarten können. Was teils
an guten Managementleistungen und kompromissbereiten Mitarbeitern
lag, aber auch an den staatlichen Hilfen, etwa für Kurzarbeit. Und
was passiert nun? Ein Anspringen der Binnennachfrage wäre
wünschenswert. Dank einer positiven Grundstimmung ist das durchaus
möglich. Der Staat hingegen sollte die Krisen-Rettungsschirme, die er
zur Stützung aufgespannt hat, jetzt vorsichtig - wegen des hohen
Risikos - zuklappen, damit die Wirtschaft sich freischwimmt. Dann
könnte es mit dem prophezeiten Boom wirklich klappen, so dass sich
auch die Arbeitnehmer spätestens 2012 wieder über klare
Lohnsteigerungen freuen dürften.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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