Westdeutsche Zeitung: Karstadt = von Annette Ludwig
Geschrieben am 03-09-2010 |
Düsseldorf (ots) - Karstadt hat eine Zukunft - auf diese Nachricht
haben die 25 000 Mitarbeiter sehr lange warten müssen. Gestern aber
fiel alle Anspannung der vergangenen Monate ab. Die Mitarbeiter
jubelten, klatschten und freuten sich. Darüber, dass es weiter geht.
Darüber, dass ihnen das bittere Schicksal ihrer Kollegen von Quelle
erspart bleiben wird. Nach der langen Zitterpartie endlich eine gute
Nachricht. Dies dürfte auch in vielen Städten für ein tiefes Aufatmen
gesorgt haben. Alle Karstadt-Häuser sollen erhalten bleiben, hatte
Investor Nicolas Berggruen im Vorfeld versprochen. Die Städte müssen
also nicht fürchten, ihre Publikumsmagneten zu verlieren. Im
Gegenteil: Es gibt Hoffnung, dass durch die zuletzt doch arg
angestaubten Karstadt-Filialen nun ein frischer Wind wehen wird. Das
ist gut für die Mitarbeiter, für die Städte und auch für Kunden. Doch
die berechtigte Freude über das glückliche Ende dieses Pokerspiels
darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die eigentliche Arbeit erst
jetzt beginnt. Nicolas Berggruen, der sich in der Öffentlichkeit das
Etikett des freundlichen Investors gegeben hat, muss sich nun an
seinen Versprechen messen lassen. Noch hat er sich nämlich nicht in
die Karten schauen lassen, mit welchem Konzept er Karstadt aus dem
Tal der Tränen führen will. Gewiss ist schon viel damit gewonnen,
dass ihm die Vermieter 400 Millionen Euro über mehrere Jahre
erlassen. Das mindert den Kostendruck. Allein damit kommen die
Warenhäuser aber längst nicht über den Berg. Und die 70 Millionen
Euro, die der Milliardär zunächst bei Karstadt investieren will, sind
bei 120 Filialen deutschlandweit nicht mehr als ein Tropfen auf den
heißen Stein. Doch Berggruen gilt als ein Investor, der langfristig
denkt. Einer, der sich Fachleute an seine Seite holt. Einer, der im
Hintergrund die Fäden zieht - geräuschlos, aber effizient. Das hat er
bereits in Deutschland unter Beweis gestellt, als er ohne große
Vorankündigung Teile des insolventen Möbelkonzerns Schieder übernahm.
Insofern dürfte er noch ein paar Ideen für die deutschen Warenhäuser
in der Hinterhand haben. Das ist er auch den Mitarbeitern schuldig,
denen er viel Hoffnung gemacht hat, und die im Zuge der Sanierung auf
150 Millionen Euro verzichten.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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