Paritätischer kritisiert Gesundheitsreform als massivsten Eingriff in die Architektur des Sozialstaats seit Bestehen der Bundesrepublik
Geschrieben am 22-09-2010 |
Berlin (ots) - Als massivsten Eingriff in die Architektur des
Sozialstaats seit Bestehen der Bundesrepublik kritisiert der
Paritätische Wohlfahrtsverband die heute im Kabinett verabschiedete
Gesundheitsreform. Die Regierungspläne seien unsozial und die Lizenz
zum unbegrenzten Abkassieren der Versicherten. Der Verband warnt vor
einem Auseinanderbrechen der Gesellschaft und bekräftigt seine
Forderung nach der Einführung einer Bürgerversicherung.
"Die Regierungspläne sind die Lizenz zum unbegrenzten Abkassieren
der Versicherten. Rentnern und einkommensschwachen Versicherten
drohen drastische Beitragssteigerungen", so der Vorsitzende des
Paritätischen Dr. med. Eberhard Jüttner. Die Einführung der
Zusatzbeiträge ohne Obergrenze sei der letzte Beweis dafür, dass die
Bundesregierung notwendige strukturelle Reformen im Gesundheitswesen
scheue. "Die Politik doktert an den Symptomen und ignoriert die
Ursachen der chronischen Unterfinanzierung. Die Folgen tragen die
Beitragszahler", kritisiert Jüttner.
"Diese Reform ist einer der massivsten Eingriffe in die
Architektur des bundesdeutschen Sozialstaats seit Bestehen der
Bundesrepublik. Wer diese Pläne in die Praxis umsetzt, beschleunigt
das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft", warnt Jüttner.
Insbesondere die Erleichterung eines Wechsels in die Private
Krankenversicherung sei ein Schlag ins Gesicht aller chronisch
kranken und behinderten Menschen und beschere den gesetzlichen
Krankenkassen Verluste in Milliardenhöhe, kritisiert der Verband. Es
sei ein Skandal, wie die Bundesregierung Gutverdienende und gesunde
Versicherte nahezu dazu drängt, sich aus der Solidargemeinschaft in
die Private Krankenversicherung zu flüchten.
Der Paritätische bekräftigt seine Forderung nach der Einführung
einer Bürgerversicherung. "Durch die Bürgerversicherung können wir
unser Gesundheitssystem zukunftsfest machen und sicherstellen, dass
jeder Mensch die medizinische Versorgung erhält, die er braucht.
Gesundheit darf in unserem Land nicht zum Luxus werden", so Jüttner.
In dem die Kosten auf breitere Schultern verteilt würden, ließen sich
die Beiträge insgesamt deutlich reduzieren, so der Verband.
Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling,Tel.030/24636305
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
290842
weitere Artikel:
- Kieler in Syrien verschleppt - Auswärtiges Amt in der Kritik Hamburg (ots) - Nach Informationen des NDR Magazins "Menschen und
Schlagzeilen" ist ein Kieler Jurist vor einem Monat in Syrien von der
Geheimpolizei verschleppt worden. Ismail Abdi, ein Deutscher
syrischer Abstammung, ist seitdem verschwunden. Der 50-Jährige war am
23. August kurz vor der Ausreise am Flughafen Aleppo ohne Angabe von
Gründen vor den Augen seiner Familie von syrischen Geheimpolizisten
festgenommen worden. Abdi hatte zusammen mit Verwandten in Syrien
seine im Sterben liegende Mutter besucht. Die Familie ist in großer mehr...
- terre des hommes und das Global Policy Forum zum UN-Gipfel in New York: Gipfel guter Ratschläge und gebrochener Versprechen / Merkel-Rede enttäuschend New York/Osnabrück/Bonn (ots) - terre des hommes und das Global
Policy Forum ziehen eine negative Bilanz des UN-Gipfels zu den
Millenniumsentwicklungszielen (MDGs), der heute in New York endet.
Die Regierungen haben im Ergebnisdokument des Gipfels zwar
eingestanden, dass weit mehr getan werden muss, um die vereinbarten
Ziele zur Reduzierung von Armut und Hunger bis zum Jahr 2015 zu
verwirklichen. Sie haben daraus aber nicht die notwendigen
politischen Konsequenzen gezogen.
Danuta Sacher, Geschäftsführerin von terre des hommes, mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD plädiert für Abwicklung der HRE Berlin (ots) - Der haushaltspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, sieht keine Zukunft mehr
für die verstaatlichte Hypo Real Estate (HRE). "Daher plädiere ich
für eine Abwicklung der Bank, auf weiteres Neugeschäft sollte
verzichtet werden", schreibt der gelernte Bankkaufmann in einem
Gastbeitrag für den Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). Zwar sei die
Verstaatlichung notwendig gewesen, um das deutsche Bankensystem
insgesamt zu schützen. Die HRE habe aber weder ein renditeträchtiges
Geschäftsmodell noch mehr...
- VAA und Marburger Bund fordern Stopp des elektronischen Entgeltnachweises - ELENA "unrettbar verfassungswidrig" Berlin (ots) - Der Marburger Bund und die Führungskräfte Chemie
VAA fordern den Gesetzgeber auf, das Verfahren zum elektronischen
Entgeltnachweis (ELENA) zu beenden. Gestützt auf ein heute in Berlin
vorgestelltes Gutachten des vor wenigen Tagen verstorbenen
Staatsrechtlers Professor Dr. Heinrich Wilms vom Institut für Recht
und Politik der Arbeits-, Sozial- und Wirtschaftsbeziehungen an der
Zeppelin University Friedrichshafen, halten beide Verbände ELENA für
verfassungswidrig.
Das Bundesverfassungsgericht hat es in seiner mehr...
- Dautzenberg: Anlegerschutzgesetz setzt Rahmenbedingungen bei der Finanzmarktregulierung Berlin (ots) - Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf eines
Anlegerschutzgesetzes verabschiedet. Hierzu erklärt der
finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Leo
Dautzenberg: Mit dem Anlegerschutzgesetz setzen wir Rahmenbedingungen
bei der Finanzmarktregulierung. Wir nehmen die Bedürfnisse und
Ansprüche der privaten Anleger ernst und werden ihnen mehr
Rechtssicherheit bieten. Offene Immobilienfonds sind eine beliebte
Anlageform privater Anleger. Leider sind diese in den letzten Jahren
häufig wie Geldmarktfonds mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|