Der Tagesspiegel: Linkspartei fordert Ärztehonorar nach Zeitaufwand
Geschrieben am 10-09-2006 |
Berlin (ots) - Die Linksfraktion im Bundestag will sich dafür einsetzen, dass Ärzte künftig weit stärker entsprechend der Zeit bezahlt werden, die sie sich um ihre Patienten kümmern. Das geht aus einem Gesundheitskonzept der Fraktion hervor, das von dem früheren Berliner Ärztekammerpräsidenten Ellis Huber verfasst wurde. Huber setzt sich in dem Papier, das dem Berliner "Tagesspiegel" vorliegt, daneben für flächendeckende Prävention und Gesundheitsförderung, fließende Übergänge zwischen Rehabilitation und Pflege sowie stärkere Patientenbeteiligung ein.
Entscheidend für die Honorare der Mediziner sollen aus Sicht Hubers, der als Berater der Linksfraktion verpflichtet wurde, nicht mehr bestimmte Methoden und der Einsatz technischer Instrumente sein, sondern "welche Gesundheitsergebnisse der Arzt als Person mit konventionellen oder alternativen Methoden in der Zeiteinheit erreicht". Praxiskosten und technisches Gerät müssten gesondert finanziert werden, dafür gäbe es dann fachgruppenspezifische Budgets.
Zugrunde liegt dem Konzept die Idee einer konsequenten Bürgerversicherung, bei der alle Einkommensarten beitragspflichtig sind. Alle müssten sich versichern, die Kassen müssten jeden nehmen, Diskriminierung würde bestraft. Da es keine Beitragsbemessungsgrenze gäbe, wäre ein Satz von zehn Prozent für die Regelversorgung "bei schlankem Versorgungsmanagement" ausreichend, sagte Huber dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Zudem könnten in den Gesundheitsfonds, der den Kassen das Geld zuweisen soll, Mittel aus der Tabak-, Alkohol- und Mineralölsteuer fließen. Die Kassen erhielten einen Risikoausgleich je nach Alter, Geschlecht und Krankheit ihrer Versicherten. Krankheitsfälle mit Kosten über 20 000 Euro würden von allen Kassen gemeinsam geschultert.
Er wolle nicht linke Befindlichkeiten bedienen, sondern eine "Mehrheit links von der Mitte" ansprechen, sagte Huber. Dass er Subsidiarität und völlige Vertragsfreiheit empfehle, werde den Linken zu schaffen machen, "aber da müssen sie durch". Der aufgeblähte Verwaltungsüberbau verschlinge schon jetzt viel zu viel Geld.
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
29161
weitere Artikel:
- Berliner Morgenpost: Rot-Rot und Rot-Grün in Berlin möglich/Sperrfrist 0.00 Uhr Berlin (ots) - Knapp eine Woche vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus ist die SPD unverändert die stärkste politische Kraft. Die Sozialdemokraten erreichten im Berlin-Trend der Berliner Morgenpost, in Zusammenarbeit mit rs2 und Berliner Rundfunk 91!4, 33 Prozent. Exakt diesen Wert erzielte die SPD bei der letzten Umfrage, die vor 14 Tagen veröffentlicht wurde. Die CDU konnte im Vergleich zur vorherigen Umfrage einen Prozentpunkt zulegen und behauptet mit 22 Prozent den zweiten Platz in der Berliner Parteienhierarchie. Die Linkspartei.PDS mehr...
- WAZ: Senegal - Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Von Jamaika nach Senegal, wie nett, wie exotisch. Bacardi-Feeling statt Gesundheitsreform. Dumm nur, dass Deutschland zu regieren spaßfreier funktioniert als die Wahl des nächsten Urlaubs-Strands. Die Debatte versteht, wer weiß, wem sie nutzt. Dem Grünen Trittin, weil er in die erste Reihe zurückkehren, sich als Minister empfehlen kann. Integrationsfigur für die Parteilinken, beweglich genug selbst für ein Bündnis mit dem liberalen Erzfeind. Macht macht mobil. Das gilt auch für Westerwelle. Er kann jene Regierungs-Perspektive mehr...
- WAZ: Zum 11. September 2001: Bush hältden Schrecken wach - Kommentar von Markus Günther Essen (ots) - Ein Schock waren die Anschläge vom 11. September 2001 überall in der Welt, doch das unmittelbare Gefühl, angegriffen worden zu sein, gab es nur in den USA selbst. Dass auch die meisten Amerikaner die Anschläge nur als Fernsehereignis erlebt haben, spielt dabei keine Rolle. Es war ein Anschlag auf das amerikanische Herz, wie ihn die USA nie zuvor erlebt hatten. Und so ist er noch in den Weiten des Mittleren Westens und an der fernen Pazifikküste empfunden worden. Klar lässt sich zunächst nur sagen, dass die Verarbeitung mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Der Sieg des Terror-Paten = Von Alexander Marinos Düsseldorf (ots) - "Wir sind alle Amerikaner!" Das war unser spontaner Ausruf nach dem 11. September 2001. Wir spürten eine ebenso beklemmende wie zu Herzen gehende Nähe zu den Opfern, ohne schon zu wissen, dass dieser schlimmste Terroranschlag aller Zeiten nur der Auftakt war zu einer neuen Bedrohung - einer Bedrohung, die heute New York und Washington betraf, morgen aber Madrid, London oder Köln betreffen kann. Die Solidarität zu den USA war einmütig, bis Präsident George W. Bush den "Krieg gegen den Terror" ausrief. Spätestens im mehr...
- Der Tagesspiegel: Im ersten Halbjahr 2006 schon 40 rechte Gewaltdelikte in Berlin - Chefin des Verfassungsschutzes: Militanz nimmt zu Berlin (ots) - In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Neonazi-Attacken auf Veranstaltungen von SPD, CDU und Linkspartei gegeben. Die Polizei hat im ersten Halbjahr in Berlin nach einer vorläufigen Bilanz 40 rechte Gewaltdelikte registriert. 2005 waren es insgesamt 52. Die Zahlen gehen aus Antworten der Bundesregierung auf Anfragen der Fraktion der Linken hervor. In der rechten Szene Berlins sei schon seit langem "eine Zunahme verbaler und körperlicher Militanz gegen politische Gegner" zu beobachten, sagte die Chefin des Berliner Verfassungsschutzes, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|