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Ströbele: Schärfere Sicherheitsgesetze sind Fehler - Kornblum: "Hoffnungslosigkeit" in arabischen Staaten hat zu Gewalt geführt

Geschrieben am 12-09-2006

Bonn (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der
Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Hans-Christian
Ströbele, hat die Verschärfung von Sicherheitsgesetzen im Rahmen der
Terrorbekämpfung kritisiert. "Ich weiß aus den 70er Jahren, den
Auseinandersetzungen mit der RAF in Deutschland, dass die Politik
eigentlich immer Fehler gemacht hat", sagte Ströbele in der
PHOENIX-Sendung "Unter den Linden": "Und dass in Deutschland die
Auseinandersetzung nicht bestanden worden ist, jedenfalls nicht ohne
Aufgabe rechtstaatlicher Grundsätze. Was ich jetzt nach dem 11.9.
erlebt habe, war natürlich um vieles schlimmer." In diesem
Zusammenhang sei es problematisch, wenn der US-amerikanische
Präsident sage, die Lehren aus dem 11. September dürften nicht
vergessen werden, erklärte Ströbele. "Da kann ich nur sagen, die
Lehren, die machen mich Gruseln."

Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John C. Kornblum,
wies die Darstellung Ströbeles in der PHOENIX-Sendung energisch
zurück: "Es gibt einen Zeitpunkt, wo normale politische Bremsmethoden
nicht funktionieren." Bei historischen Umbrüchen habe es immer auch
eine "Phase der diffusen Gewaltanwendung" gegeben, so Kornblum. In
den arabischen Ländern, die einen Mangel an Demokratie, an
wirtschaftlichen Möglichkeiten und an sozialen Einrichtungen hätten,
habe sich eine "Hoffnungslosigkeit" entwickelt, die letztlich zu
Gewalt geführt habe.

Originaltext: PHOENIX
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6511
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Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198


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