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Der Tagesspiegel: Nach Baring-Eklat: Grüne fordern Klarstellung durch Merkel

Geschrieben am 15-09-2006

Berlin (ots) - Nach den umstrittenen Holocaust-Äußerungen des
Historikers Arnulf Baring bei einer Veranstaltung der hessischen
CDU-Landtagsfraktion hat der Grünen-Politiker Omid Nouripour eine
Distanzierung seitens der CDU-Spitze verlangt. Parteichefin Angela
Merkel müsse dringend "klarstellen, dass dies nicht die Position der
CDU ist", sagte Nouripour dem Berliner "Tagesspiegel"
(Samstagsausgabe). Außerdem forderte er den Ausschluss des hessischen
CDU-Fraktionschefs Christean Wagner aus der Grundsatzkommission der
Bundes-CDU. Wagner hatte sich am Donnerstag im Wiesbadener Landtag
geweigert, Barings Thesen zurückzuweisen und der Opposition
stattdessen ein "ungeklärtes Verhältnis zum Vaterland" vorgeworfen.

Baring hatte den Holocaust als "bedauernswerte Entgleisung" in
einer Geschichte deutscher Tüchtigkeit und Friedlichkeit bezeichnet
und bezweifelt, dass die Vernichtung der Juden ein einzigartiges
Verbrechen sei. Außerdem forderte er "Eindeutschung" statt
Ausländerintegration, nannte rechtsextremistische Gewalttaten
"Jugendverirrungen" und bedauerte, dass der Ex-Bundestagsabgeordnete
Martin Hohmann wegen einer als antisemitisch kritisierten Rede vor
drei Jahren aus der CDU ausgeschlossen wurde. Wer sich davon nicht
distanziere, habe in der Grundsatzkommission einer demokratischen
Partei "nichts zu suchen", sagte Nouripour. Wagner leite dort den
Arbeitskreis Innen- und Rechtspolitik und arbeite Merkel im
Tagesgeschäft direkt zu, betonte der Grünen-Parlamentarier. Man müsse
sich schon fragen, "warum Merkel das aussitzt".

Originaltext: Der Tagesspiegel
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Der Tagesspiegel
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Thomas Wurster
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