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Mitteldeutsche Zeitung: Landtagswahlen/Linkspartei / Gallert warnt vor Scheitern der Fusion / Holtmann: PDS wird von Doppelrolle eingeholt

Geschrieben am 19-09-2006

Halle (ots) - Der Fraktionschef der Linkspartei im Landtag von
Sachsen-Anhalt hat vor dem Scheitern der rot-roten Koalition in
Berlin und möglichen Folgen für die für Sommer geplante Fusion mit
der WASG gewarnt. Im Zusammenhang mit Forderungen, das
Regierungsbündnis mit der SPD in Berlin nicht fortzusetzen, sagte
Gallert gestern der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Dienstag-Ausgabe): "Ratschläge an die Berliner Genossen, sind meist
nur Schläge". "Der Spagat zwischen oppositioneller Kritik und
praktischer Politik ist die Schicksalsfrage der Linkspartei", so
Gallert weiter. Wenn die Linkspartei beides nicht verbinden können,
werde auch das Projekt einer neuen linken Partei scheitern, sagte er.
Der hallesche Parteienforscher Everhard Holtmann sieht im Absacken
der Linkspartei.PDS in Berlin um 9,2 Punkte die "politische Quittung"
für das Mittragen eines harten Spar- und Konsolidierungskurses, der
bei den PDS-Sympathisanten unbeliebt ist." "Die PDS wird von ihrer
Doppelrolle eingeholt - auf der einen Seite Protestpartei und
gesellschaftliche Opposition sein zu wollen und auf der anderen Seite
loyaler Regierungspartner", sagte Holtmann ebenfalls in der MZ. Die
Linkspartei habe nicht geklärt, wie sie diesen Spagat hinkriegen
wolle. Das erkläre auch die Spannungen zwischen Basis und Führung
innerhalb der Partei und führe zu "Irritationen und Verwerfungen in
der Wählerschaft". Zudem habe in Berlin ein zugkräftiger
Spitzenkandidat gefehlt, der wie Gregor Gysi "diesen Spagat gut
kann". Dass der PDS im Norden nicht die gleiche "politische Quittung"
präsentiert worden ist wie in Berlin, liege daran, dass die
Schweriner Landespolitik "nicht von einem derart harten Sparkurs
geprägt worden ist".

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242


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