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Kohlepolitische Gespräche in Berlin ohne die Bergbaubetroffenen? Das ist ein Skandal!

Geschrieben am 21-09-2006

Nalbach (ots) - In 2006 fanden mehrmals "Kohlepolitische
Gespräche" des Bundeswirtschaftsministeriums, unter Beteiligung der
Landesregierungen der beiden Förderländer NRW und Saarland, des
Energiekonzerns RAG/DSK und der Gewerkschaft IGBCE statt. Zu keiner
der bisherigen Gesprächsrunden waren die Bergbaubetroffenen
Deutschlands eingeladen.

Um das Augenmerk der Bundespolitik auf die Belange der
Bergbaugeschädigten zu lenken und die berechtigten Anliegen der
Bergbaubetroffenen in Gespräche einzubringen, hat die
Aktionsgemeinschaft der Bergbaubetroffenen Deutschlands,die Teilnahme
an den kohlepolitischen Gesprächen schon seit Anfang dieses Jahres
gefordert.

Bisher ohne Erfolg, trotz mehrfacher Anfragen und der persönlichen
Fürsprache des Ministerpräsidenten des Saarlandes Peter Müller bei
Bundeswirtschaftsminister Glos, wurde noch nicht einmal der Eingang
der verschiedenen Schriftstücke bestätigt.

Die Bergbaubetroffenen haben sich mit klassischen Grubenschäden,
Erdbeben und einer daraus bis zu 50%-igen Minderung des merkantilen
Minderwerts ihres Eigentums abzufinden. Aus dieser unbefriedigend
Situation heraus entstehen psychische und gesundheitliche Schäden
die bisher völlig unzureichend anerkannt und behandelt werden. Trotz
dieser eklatanten Nachteile für eine große Bevölkerungsgruppe, sitzen
die Bergbaubetroffenen Deutschlands nicht mit am Tisch, wenn in
Berlin über die Zukunft der Kohlepolitik in Deutschland verhandelt
wird. Dies ist ein Skandal!

Wenn Politiker von einem "sozial verträglichen Ende des Bergbaus"
reden, denken sie ausschließlich an die Absicherung der
RAG/DSK-Mitarbeiter. Dass auch an eine Sozialverträglichkeit für die
Geschädigten gedacht werden muss, bleibt in solchen Gesprächsrunden
unberücksichtigt.

info: www.igab-saar.de

Aus Sicht der 500.000 vom Kohlebergbau Geschädigten in der
Bundesrepublik, deren Anzahl ein Vielfaches der im Bergbau
Beschäftigten ausmacht, sind Gespräche ohne Vertretung der
betroffenen Bundesbürger ein offener Affront gegen eine
Bevölkerungsgruppe, die mit ihrer Gesundheit und ihrem privaten
Vermögen die größte Last der negativen Auswirkungen der deutschen
Kohle- und Energiepolitik zu tragen hat.


Originaltext: Landesverband der Bergbaubetroffenen Saar e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=63589
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_63589.rss2

Aktionsgemeinschaft der Bergbaubetroffenen Deutschland
Pressekontakt: c/o Peter Lehnert, Tel.: 06838 2609,
E-mail info@kopfwerker.de


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