KBV unterstützt den vierten nationalen Protesttag / Flächendeckende Versorgung für Patienten schützen - chronische Unterfinanzierung beenden
Geschrieben am 22-09-2006 |
Berlin (ots) - Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erklärt sich solidarisch mit den heute in der Hauptstadt protestierenden niedergelassenen Ärzten, Psychotherapeuten und Praxisteams. "Sie geben der Politik ein deutliches Signal, dass eine verschärfte Budgetierung mit den Vertragsärzten nicht zu machen ist. Außerdem stellen sie sich schützend vor ihre Patienten und engagieren sich für eine flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung. Denn die Politik droht mit einem Flickenteppich von zahllosen Einzelverträgen von Krankenkassen, bei denen niemand weiß, welche Qualität dahinter steckt", erklärten dazu heute die KBV-Vorstände Dr. Andreas Köhler und Ulrich Weigeldt.
"Die Politik hat gemachte Zusagen nicht eingehalten. Die Budgetierung in der vertragsärztlichen Versorgung soll offenbar weiterbestehen. Unsere Hauptforderung bleibt damit außen vor. Das kann kein ernsthafter Reformansatz sein", führten sie weiter aus. Das System lebe jetzt schon auf Pump. Die Niedergelassenen bekämen ein Drittel der erbrachten Leistungen nicht bezahlt. "Die Vergütung in Euro und Cent ist begrüßenswert. Doch sie funktioniert nicht, wenn zugleich die Budgetierung beibehalten wird. Wir brauchen eine Euro-Gebührenordnung ohne Budgets. Es gibt keinen anderen Weg, um die chronische Unterfinanzierung in der ambulanten Versorgung zu beseitigen", so Köhler und Weigeldt.
Die Reformpläne der Bundesregierung, den Krankenkassen die Möglichkeit zu geben, mit allen und jedem Versorgungsverträge zu schließen, gefährdeten außerdem die flächendeckende und qualitativ hochwertige vertragsärztliche Versorgung. "Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die KBV stehen dem Wettbewerb offen gegenüber. Wir lehnen ihn überhaupt nicht ab. Doch was die Politik da plant, ist ein Wettbewerb auf Kosten der Patienten. Statt einem uneingeschränkten und wohnortnahen Zugang zu qualitätsgesicherten medizinischen Leistungen erhalten Patienten eine "Flickenteppich"-Versorgung mit ungesicherter Qualität", schlussfolgerte der KBV-Vorstand.
Die KBV hat ihren Forderungskatalog zur Reform des Gesundheitswesens unter http://www.kbv.de/gesundheitspolitik/9025.html im Internet veröffentlicht.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Anhang als PDF und im Internet unter http://www.kbv.de/startseite_medien.html.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Die KBV vertritt die politischen Interessen der 145.300 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die ambulante medizinische Versorgung für 72 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und anderen Sozialversicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur Honorierung der Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen. Die KVen und die KBV sind als Einrichtung der ärztlichen Selbstverwaltung Körperschaften des öffentlichen Rechts. Mehr Informationen unter: www.kbv.de.
Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=34021 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_34021.rss2
Kontakt: Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202 Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240
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