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Nationales Energiesparprogramm ist noch kein Energiekonzept

Geschrieben am 10-10-2006

Berlin (ots) - Internationale Rohstoffversorgung und
Energieeffizienz sind von großer Bedeutung für die Industrie und
damit ein unverzichtbarer Bestandteil der dringend erforderlichen
nationalen Rohstoffstrategie. "Dabei müssen Versorgungssicherheit,
Umweltverträglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Gleichgewicht
stehen", so die Vertreter der energieintensiven Industrien beim
Energiegipfel, Dr. Jürgen Hambrecht, BASF AG (VCI), Dr. Ekkehard D.
Schulz, ThyssenKrupp AG (WV Stahl) und Heinz Peter Schlüter, Trimet
Aluminium AG, (WV Metalle). Die Gipfelrunde im Bundeskanzleramt
spiegelt dies noch unzureichend wider. "Wer auf dem Gipfel primär
über internationale Versorgung, Effizienzprogramme und erneuerbare
Energien spricht, darf die Standortbedingungen für die im
internationalen Wettbewerb stehenden energieintensiven Industrien
dabei nicht vernachlässigen."

Der Vorschlag der Bundeskanzlerin, auf dem nächsten Gipfel im
Frühjahr 2007 die strittige Kernfrage, wie man international
wettbewerbsfähige Energiepreise in Deutschland darstellen kann, in
Angriff zu nehmen, wird begrüßt. "Wir müssen gründlich vorbereitet
über mehr Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten, die
Energiepreisentwicklung sowie den Bau, Betrieb und Netzanschluss
neuer Kraftwerke sprechen." Vor dem Hintergrund der noch Ende dieses
Jahres erwarteten Entscheidung des Bundeskartellamtes zur Einpreisung
von CO2-Zertifikaten müssen auf dem Frühjahrsgipfel Maßnahmen für
mehr Wettbewerb und Lösungsvorschläge für die energieintensive
Industrie vorbereitet werden.

Eine Zielvorgabe, die Energieproduktivität im Vergleich der Jahre
1990 und 2020 zu verdoppeln, halten wir unter dem Aspekt der
bisherigen Reduzierungen von 1 % pro Jahr für unrealistisch.
Gegenüber dem europäischen Ziel einer Energieverbrauchssenkung von 20
% bedeutet dies eine Verschärfung, die zu einem Wettbewerbsnachteil
für den Standort Deutschland führt.

Die anspruchsvollen Ziele der deutschen Klimavorsorgepolitik sind
nicht ohne die Kernenergie zu verwirklichen, wenn die internationale
Wettbewerbsfähigkeit der Industriestrompreise in Deutschland nicht
massiv gefährdet werden soll.

Die Unternehmen der deutschen energieintensiven Industrien stehen
im scharfen globalen Wettbewerb und können auf langfristige Lösungen
nicht länger warten. Primär sollte der Weg zu international
wettbewerbsfähigen Energiepreisen über einen funktionierenden Markt
angestrebt werden. Sollte dies jedoch nicht gelingen, ist der Staat
gefordert, spezielle, auf energieintensive Unternehmen zugeschnittene
langfristige Lösungen zu fördern und die Rahmenbedingungen hierfür zu
gestalten, ähnlich wie das auch in anderen europäischen Ländern
bereits eingeführt ist. Wenn der Wettbewerb in Deutschland nicht bald
greift, wird die EU-Kommission ihre Überlegungen zur Entflechtung von
Erzeugung und Netz in die Tat umsetzen.

Originaltext: WV Stahl / WVM / VCI
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=63843
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Weitere Informationen:

WirtschaftsVereinigung Metalle
- Hauptstadtbüro -
Martin Kneer
Wallstr. 58
10179 Berlin
Tel. 030/72 62 07-115
Fax 030/72 62 07-199
E-Mail: Kneer@wvmetalle.de
http://www.wvmetalle.de


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