(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Verlockung am Point of Sale, Kommentar zum Einstieg von C&A ins Bankgeschäft von Annette Becker

Geschrieben am 10-10-2006

Frankfurt (ots) - Mit einer eigenen Bank schickt sich C&A an, den
deutschen Banken - allen voran den Sparkassen und
Genossenschaftsbanken - im Geschäft mit Privatkunden Konkurrenz zu
machen. Die Ankündigung des Einzelhändlers, die vor ein paar Jahren
allenfalls ein müdes Lächeln provoziert hätte, dürfte den hiesigen
Bankfilialisten das Fürchten lehren. Nicht genug, dass Direktbanken
die angestammte Kundschaft seit Jahren bedrängen, jetzt weht der
Wettbewerbswind auch noch von Branchenfremden.

Dass es sich beim Bankprojekt von C&A keinesfalls um einen
"Marketinggag" handelt, daran ließ Oliver Prill, der für das
C&A-Finanzdienstleistungsgeschäft zuständige Manager, keinen Zweifel.
C&A verfolgt einen langfristigen Ansatz. Das zeigt sich nicht zuletzt
in der Auswahl von Prill selbst. Der Banker wurde erst im Mai dieses
Jahres von der am Markt aggressiv auftretenden Royal Bank of Scotland
abgeworben. Bei den Angelsachsen zeichnete Prill für das
Konsumentengeschäft in Kontinentaleuropa verantwortlich. Es ist wohl
kein Zufall, dass es die Royal Bank of Scotland ist, die gemeinsam
mit dem britischen Handelsmulti Tesco ein umfangreiches
Finanzdienstleistungsgeschäft betreibt.

Zwar muss C&A den Nachweis noch erbringen, dass die auf ein
günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis erzogene Klientel dem
Einzelhändler auch in Geldthemen Kompetenz zutraut, doch wuchern
können die Düsseldorfer zumindest mit dem Wichtigsten: dem
Kundenzugang. Die 380 C&A-Filialen bringen es auf 1 Million
Kundenkontakte pro Tag. Da sind zusätzliche Marketingkampagnen
außerhalb des eigenen Standortnetzes tatsächlich überflüssig.

Das entlastet die Kostenseite signifikant und ermöglicht ein
preisaggressives Auftreten. Es spricht Bände, wenn Prill die
Zusammenarbeit mit Banken unter Verweis auf deren Kostenstrukturen
als unattraktiv klassifiziert. Da C&A das Produktangebot auf reine
Standardprodukte beschränkt, ist auch hier die Kostenbremse
eingebaut. Zudem findet C&A eine vielversprechende Anlagemöglichkeit
für die im Konzern offenbar vorhandene Überschussliquidität, denn
finanzieren will C&A das Ratenkreditgeschäft zunächst aus
Konzernmitteln. Für die mit einem hohen Kostenblock arbeitenden
Filialbanken wird es damit noch schwieriger, im Wettbewerb mit
Standardprodukten mitzuhalten.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

33816

weitere Artikel:
  • Nautilus Biotech stellt IND-Antrag für lang wirkendes, injizierbares Alpha-INTERFERON BELEROFON(R) Paris (ots/PRNewswire) - Nautilus Biotech gab bekannt, man habe einen IND-Antrag (Investigational New Drug) bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA (U.S. Food and Drug Administration) für injizierbares BELEROFON(R) eingereicht. BELEROFON(R) ist das proteaseresistente, lang wirkende Alpha- Interferon (Alpha-IFN) des Unternehmens. Der Wirkstoffkandidat BELEROFON(R) besitzt das Potenzial zur Behandlung einer Reihe von klinischen Erkrankungen, darunter chronische Hepatitis C. Es ist anzunehmen, dass der neue Wirkstoff in einer deutlich mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Halle Serumwerk Bernburg plant neue Fabrik Kapazität wird verdreifacht Halle (ots) - Der Arzneimittelhersteller Serumwerk Bernburg plant Mitte nächsten Jahres den Bau einer neuen Fabrik. Zunächst sollen fünf Millionen Euro investiert werden. "Dies ist der erste Schritt, um unsere Produktion in den nächsten Jahren zu verdreifachen", sagte Vorstandsvorsitzender Helge Fänger der Mitteldeutschen Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). Damit setzt das Serumwerk den Kapazitätsausbau fort. Schon dieses Jahr wurden rund sechs Millionen Euro für die Erweiterung bestehender Anlagen und ein neues Lager veranschlagt, um die mehr...

  • WAZ: Alltägliche Wut - Kommentar von Ulf Meinke Essen (ots) - Preiserhöhungen beinahe hilflos ausgeliefert zu sein - dieses Gefühl macht die Kunden von Nachtspeicheröfen besonders wütend. Denn über Nacht kann zwar der Strompreis steigen, aber niemand ähnlich schnell auf eine andere Heizenergie umsteigen. Viele Kunden fühlen sich gefangen im Netz quasimonopolistischer Anbieter. Der Preisschub zum Jahreswechsel dürfte die Verbraucher besonders hart treffen. Schließlich müssen sie mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer im Alltag ohnehin kräftig draufzahlen. Originaltext: Westdeutsche mehr...

  • ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Mittwoch, 11.10.2006, 08:00 Uhr / Großhandelspreise September 2006: + 3,0% zum September 2005 ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 11.10.2006, 08:00 Uhr Wiesbaden (ots) - Der Index der Großhandelsverkaufspreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im September 2006 um 3,0% über dem Vorjahresstand. Im August und im Juli 2006 hatten die Jahresveränderungsraten + 5,3% und + 4,6% betragen. Der Rückgang der Jahresteuerungsrate resultiert daraus, dass die Preise im September 2006 gegenüber dem August rückläufig waren (- 0,5%), während sie im September 2005 gegenüber dem Vormonat stark gestiegen waren (+ 1,7%). mehr...

  • stern: Karstadt will in Zentren künftig bis 22 Uhr öffnen Hamburg (ots) - Im kommenden Jahr können die Bürger in den Zentren deutscher Großstädte werktags bis 22 Uhr einkaufen. "Wir wollen unsere großen Häuser in den Innenstädten von Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt oder München vom 2. Januar an montags bis samstags bis 22 Uhr offen halten, darunter das KaDeWe in Berlin und das Alsterhaus in Hamburg", sagte Karstadt-Sprecher Jörg Howe dem Hamburger Magazin stern. Im Jahresverlauf will das Unternehmen prüfen, ob es sich rechnet. Sollte es sich an einem Standort nicht lohnen, soll dort wieder um mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht