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Lausitzer Rundschau: Der Tod eines zweijährigen Jungen in Bremen Kevin und Dennis

Geschrieben am 11-10-2006

Cottbus (ots) - Der Fall in Bremen, wo am Dienstag der zweijährige
Kevin tot in einem Kühlschrank entdeckt wurde, hat Parallelen zu dem
in Cottbus. Hier wurde der vierjährige Dennis, der kurz vor
Weihnachten 2001 starb, mehr als zwei Jahre später tot in einer
Kühltruhe gefunden. Waren es in Cottbus Eltern, die in einer Mischung
aus Asozialität, Roheit und jeglicher Gefühllosigkeit ihr Kind
verhungern ließen, so war Kevin das Kind einer inzwischen
verstorbenen drogensüchtigen Mutter und eines drogenabhängigen
Vaters, bei dem der Sohn lebte.
Diese grausame Parallelität ist zufällig, sie zeigt jedoch, dass es
überall Menschen gibt, denen, bevor sie zu Tätern werden, wichtige
Werte fehlen oder abhanden gekommen sind. Die nicht mehr klarkommen
mit ihrem Leben und die nicht in der Lage sind, ihre Probleme zu
lösen und sie nur noch mit Alkohol und harten Drogen bekämpfen.
Auch wenn Politiker wie der brandenburgische Innenminister Jörg
Schönbohm (CDU) solch tragische Fälle, sofern sie im Osten vorkommen,
gern auf das DDR-System zurückführen, das die Menschen verbogen habe
- nichts wäre nun unpassender als eine Ätsch-ihr-auch-Haltung in
Richtung Westen. Dazu ist die soziale Lage im gesamten Deutschland zu
ernst.
Doch schnell ist der Ruf nach der Gesellschaft zu hören, die soziale
Härtefälle bitte schnell, störungsfrei und möglichst geräuschlos zu
klären habe. Wenn das Umfeld von Anfang an nicht stimmt, wenn keine
liebenden Großeltern da sind, wenn Kindergärten und Schulen noch gar
keine Chance hatten, wenn die Menschen, mit denen Kinder aufwachsen,
ebenfalls dringend der Hilfe bedürfen, wenn Sozial- und Jugendämter
zu spät kommen oder keinen Einfluss haben, weil Gesetze es nicht
zulassen - wieviel Gesellschaft bleibt dann noch? Eine Frage, die
sich in Ost wie West stellt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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