Rheinische Post: Böses Erwachen für Rentner
Geschrieben am 16-03-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning
Viele Rentner sind sauer: Weil sie nun Steuern zahlen müssen und das für das Jahr 2005 auch noch auf einen Streich. Der Ärger ist verständlich, berechtigt ist er nur zum Teil. Mit dem Alterseinkünftegesetz hat der Gesetzgeber lediglich ein Urteil des Verfassungsgerichtes umgesetzt, das in der geringen Besteuerung von Rentnern einen unrechtmäßigen Vorteil gegenüber den Pensionären sah. Auch soll das Gesetz zu einer Entlastung führen: Rentner zahlen mehr Steuern, Arbeitnehmer weniger - unterm Strich verspricht der Fiskus, die Bürger zu entlasten. Doch wie so oft steckt die Tücke im Detail. Am Ende wird Karlsruhe entscheiden, ob zu viele Rentner während der Übergangsphase doppelt besteuert werden. Zudem lässt die Berliner Informationspolitik zu wünschen übrig sonst würden nun nicht viele kalt erwischt. Es reicht eben nicht zu beteuern, dass drei Viertel der Rentner keine Steuern zahlen müssen. Und warum hat man die Rentner eigentlich nicht animiert, schon 2005 Vorauszahlungen zu leisten? Zudem können sich Senioren, die keine Steuererklärung abgeben, nicht darauf verlassen, dass das Finanzamt sie schon anschreibt. Denn die Kontrollmitteilungen, die die Rentenkassen dem Fiskus schicken sollen, gibt's vorerst nicht - die Technik hakt. Da könnte es 2008 ein böses Erwachen geben, wenn Nachzahlungen für Jahre fällig werden. Daher der Rat: Im Zweifel eine Steuererklärung abgeben.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
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