Lausitzer Rundschau: Debatte um neue Kürzungen bei Arbeitslosen: Fataler Eindruck
Geschrieben am 15-10-2006 |
Cottbus (ots) - Dem Betrachter erschließt sich langsam, was mit den unionsinternen Beschwörungen zur Geschlossenheit gemeint sein könnte. Es soll möglichst geschlossen gegen den Koalitionspartner SPD gehen. Davon zeugt auch die jüngste Ermahnung von CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla an die Genossen, endlich ihre Blockade gegen weitere Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger aufzugeben. Der Vorstoß kommt zu einer Zeit, da in der SPD eine Debatte über die Verlierer der Gesellschaft entbrannt ist. Besonders den Parteilinken gehen schon die geltenden Hartz-Bestimmungen viel zu weit. Pofallas Vorstoß ist also geeignet, neuen Unfrieden im Berliner Regierungsbündnis zu stiften. Offenbar soll der Ärger über die Gesundheitspolitik nahtlos vom Streit über die angepeilte Arbeitsmarktreform abgelöst werden. Dabei gibt es auf diesem Feld sicher Korrekturbedarf. So ist zum Beispiel die geltende Zuverdienst-Regelung für Langzeitarbeitslose eher ein Anreiz dazu, sich in staatlichen Transfers einzurichten, anstatt ihnen zu entkommen. Das Kernproblem aber besteht nach wie vor in fehlenden Arbeitsangeboten. Dagegen erweckt Pofalla den fatalen Eindruck, die Erwerbslosen samt ihrer zügellosen Raffke-Mentalität seien das eigentliche Übel. Da stimmt es hoffnungsvoll, dass die Geschlossenheit in der Union eher Wunschdenken ist. CDU-Kanzleramtschef Thomas de Maizière hat zu Recht darauf hingewiesen, dass die Koalition gerade erst eine drastische Beschneidung der Stütze bei Arbeitsverweigerung beschlossen hat. Sie gilt ab 2007. Ronald Pofalla hätte besser geschwiegen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Rückfragen bitte an: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
34540
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Die Sanktionen gegen Nordkorea: Alleingänge Cottbus (ots) - Auf den ersten Blick klingt das Paket an Maßnahmen, das der UN-Sicherheitsrat gegen Nordkorea verhängt hat, überzeugend. Tatsächlich allerdings verstärkt es lediglich die Abhängigkeit der stalinistischen Diktatur von seinen beiden großen Nachbarn China und Russland. Beide Länder behalten sich denn auch vor, die Umsetzung der Sanktionen in ihr eigenes Ermessen zu stellen. Damit kann auch in der Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass die nordkoreanische Diktatur zwielichtige Geschäfte tätigt und aus deren Erlösen weiter mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Unterschichten Halle (ots) - Mehr Menschen als früher sind deklassiert oder fühlen sich zumindest ausgebootet. Wieder andere haben begründete Sorge vor dem Abrutschen in die Unterschicht. Stichworte: Mini-Jobs, Teilzeit-Jobs, befristete Jobs, Leiharbeit, erzwungene Scheinselbstständigkeit. Antikapitalistischer Zorn hilft den Betroffenen freilich nicht weiter. Vielmehr steht die Gesamtgesellschaft vor einer Herausforderung. Notwendig ist ein Bildungssystem, das die bildungsfernen Schichten besser fördert. Notwendig ist eine Arbeitgeber-Ethik, die dafür mehr...
- WAZ: Gehalt für Bahnchef im Gerede Offenheit gefragt Kommentar von Ulf Meinke Essen (ots) - Wer zum Vorstand der Deutschen Bahn gehört, der muss akzeptieren, dass sein Gehalt unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit steht. Die Bahn ist als Staatskonzern ein politisches Unternehmen, die Vergütung der Spitzenmanager also automatisch ein Politikum. Insofern ist es nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet die Bahn nicht detailliert über die Bezahlung der Vorstände berichten will. In vielen Unternehmen ist es längst gute Gewohnheit, die exakte Vergütung der einzelnen Vorstände zu nennen. So erhalten die Aktionäre mehr...
- WAZ: UN-Sanktionen gegen Nordkorea Resolut ratlos Kommentar von Markus Günther Essen (ots) - Sucht man nach dem Positiven in der UN-Resolution gegen Nordkorea, findet man mit Mühe ein paar Kleinigkeiten: Die Reaktion enthält außer mahnenden Worten auch handfeste Sanktionen, sie kam schnell zu Stande, und sie hat breite internationale Unterstützung. Dass es gelungen ist, Russland und China für die Resolution zu gewinnen, ist ein diplomatischer Erfolg, der deshalb so wichtig ist, weil man darauf hoffen muss, dass Nordkorea sich vielleicht von derlei Geschlossenheit noch am ehesten beeindrucken lassen wird. Doch mehr...
- Westfalenpost: Ablenkungsmanöver Hagen (ots) - Stoiber attackiert den SPD-Chef Beck Von Jörg Bartmann Der Vorhang fällt, die große Nummer ist beendet. Edmund Stoiber, der gewichtige CSU-Vorsitzende, der heimliche Königsmacher - diese Zeiten sind vorbei. Wenn der bayerische Ministerpräsident jetzt noch einmal zum Grollen ansetzt, bleibt das Echo regional begrenzt. Auch wenn er Bayern über 2008 regieren sollte, sein politisches Wirken endet absehbar in der Provinz. Da spielt es auch keine große Rolle mehr, dass er sich als Angriffsziel den SPD-Vorsitzenden Beck ausgesucht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|