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Rheinische Post: Immer mehr Soldaten kommen mit psychischen Problemen aus den Auslandseinsätzen zurück

Geschrieben am 17-10-2006

Düsseldorf (ots) - Immer mehr deutsche Soldaten kommen mit
psychischen Problemen aus den Auslandseinsätzen zurück. In den
letzten drei Jahren hat sich nach Informationen der Rheinischen Post
(Dienstag-Ausgabe) die Zahl der traumatisierten Einsatzkräfte mehr
als verdoppelt. 58 hätten sich im Jahr 2003 in Behandlung begeben
müssen, im vergangenen Jahr seien es schon 146 gewesen. An
"posttraumatischen Belastungsstörungen" (PTBS) seien seit 1996
insgesamt 640 deutsche Soldaten erkrankt. In der Bundeswehr werde
zudem von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

"Die Kameraden verwechseln da etwas," erläuterte
Bundeswehr-Verbandschef Oberst Bernhard Gertz im Gespräch mit der
Zeitung. "Wenn sie merken, dass sie Probleme haben, wollen sie nicht
als Weicheier dastehen." Auch die Truppe selbst glaube nicht, dass
der offizielle PTBS-Anteil von unter einem Prozent die Wirklichkeit
wiedergebe. Insbesondere nach dem Dienstende von Freiwillig
Längerdienenden und Reservisten lasse sich laut Gertz schwer
erkennen, ob diese von Problemen geplagt würden.

Zu den Symptomen von PTBS gehören quälende Erinnerungen,
Albträume, Nervosität, Reizbarkeit, emotionale Rückzüge und
Depressionen bis hin zum Selbstmord, die oft erst nach längerer Zeit
aufträten, manchmal auch erst nach dem zweiten, dritten oder vierten
Auslandseinsatz. Der SPD-Wehrexperte Jörn Thießen sagte der Zeitung:
"Früher nannte man das ,Schützengrabenneurose' oder ,Kriegszittern'
PTBS klingt harmloser, aber die Folgen sind für die Betroffenen immer
noch so schrecklich wie damals."

Thießen forderte die Bundeswehr auf, ein "Zentrum für
Traumaforschung" zu gründen, damit das vorhandene Fachwissen besser
genutzt werden könne. Auch Oberst Gertz bezeichnete dies als Schritt
in die richtige Richtung: "Möglicherweise liegt bislang die
Behandlung des Problems in zu vielen Händen - es würde schon Sinn
machen, das etwas zusammenzufassen."

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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