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Aktienmarkt: Ungebremst in die Jahresendrally?

Geschrieben am 17-10-2006

Mainz (ots) - Ohne wirklich neue fundamentale Impulse schlichen
sich die internationalen Aktienmärkte in den letzten Wochen Schritt
für Schritt nach oben. Der DAX notiert damit wieder im Bereich des im
Mai erreichten Jahreshochs und der Dow Jones Index übertraf im Rahmen
dieses Anstiegs sogar sein bisheriges Allzeithoch vom Januar 2000.
Die Stetigkeit der jüngsten Entwicklung überrascht um so mehr, wenn
man sich die gleichzeitig veröffentlichten Nachrichten in Erinnerung
ruft. Weder der Putsch in Thailand, noch die drastische
Yahoo-Gewinnwarnung oder der nordkoreanische Atomtest sorgten für
nennenswerte Gesamtmarktrückschläge. Der zuletzt merkliche Sprung der
zehnjährigen Renditen wurden von den Aktienmärkten ebenfalls
ungewohnt emotionslos weggesteckt.

Selbst deutschlandspezifische Belastungsfaktoren wie die
signifikante Abschwächung konjunktureller Frühindikatoren (ZEW-Index,
Ifo-Erwartungskomponente) blieben am heimischen Aktienmarkt
weitgehend folgenlos. Die Historie lehrt allerdings, dass diese für
die Gesamtwirtschaft negativen Signale nicht notwendigerweise mit
Kursrückgängen am Aktienmarkt einher gehen müssen. Im Gegenteil: Seit
1992 fiel beispielsweise der ZEW-Index nun zum siebten Mal um mehr
als 30 Punkte in 6 Monaten. In fünf der vorangegangenen Zyklen war
der schwache ZEW-Index mittelfristig eher ein Einstiegssignal für die
Aktienmärkte. Einzige Ausnahme war das Jahr 2001. Damals notierten
die Aktienmärkte jedoch mit einem KGV von über 20, während der DAX
aktuell mit einem erwarteten KGV 2007 von unter 13 und damit
weiterhin deutlich unter dem historischen Durchschnitt bewertet wird.

Angesichts der anlaufenden Quartalsberichtssaison ist damit zu
rechnen, dass sich der Fokus in den nächsten Wochen eher weg von
makroökonomischen Daten und hin zu den Unternehmensveröffentlichungen
verschieben wird. Beidseits des Atlantiks dürfte dabei weniger das
reine Zahlenwerk als vielmehr der jeweilige Ausblick im Mittelpunkt
des Interesses stehen. Mit Blick auf die vergleichsweise ruhig
verlaufene US-Vorankündigungssaison sollten sich dort die negativen
Überraschungen trotz der enttäuschenden Eröffnung durch den
US-Aluminiumhersteller Alcoa in Grenzen halten. In Bezug auf die
deutsche Berichterstattung werden die noch in den ersten beiden
Quartalen erreichten Gewinnsteigerungsraten jenseits der
30-Prozent-Marke zwar nicht zu halten sein, nichtsdestotrotz bleibt
der Gewinntrend an sich aber weiter aufwärts gerichtet.

Die Vorzeichen für eine Jahresendrally stehen somit nicht
schlecht, wenngleich der immer stärker wahrnehmbare Optimismus auf
Investorenseite als antizyklisches Warnsignal eingestuft werden kann.
Temporäre Rückschläge an den internationalen Aktienmärkten müssen
daher einkalkuliert werden. Angesichts eines weiterhin attraktiven
Bewertungsniveaus - sowohl in den USA als auch in Deutschland -
dürften diese Schwächephasen aber eher Einstiegsgelegenheiten sein,
als der Vorbote einer nachhaltigen Trendwende nach unten.

Originaltext: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7018
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7018.rss2

Ihr Ansprechpartner bei der
LRP Landesbank Rheinland-Pfalz:
Bereich: Research
Dr. Stefan Steib
Tel.: 06131 / 13 5503
Fax: 06131 / 13 3143
E-Mail: stefan.steib@LRP.de


LRP Landesbank Rheinland-Pfalz
Jürgen Pitzer
Pressesprecher
Große Bleiche 54-56
55098 Mainz
Tel (0 61 31) 13-28 16
Fax (0 61 31) 13-25 60
Handy (01 71) 36 98 345
E-Mail: presse@LRP.de
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