Börnsen: Neues DDR-Museum - Erfolg ohne Förderung
Geschrieben am 17-10-2006 |
Berlin (ots) - Anlässlich seines Besuches im neueröffneten DDR-Museum erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
In Berlin-Mitte, direkt am Spreeufer, seit gut 100 Tagen in Betrieb, ein Museum besonderer Art, eine Privatinitiative des Freiburger Ethnologen Peter Kenzelmann. Ohne öffentliche Förderung ist nach langjähriger gewissenhafter Vorbereitung ein DDR-Vergangenheitsfenster auf gut 400 Quadratmetern geöffnet worden. Zwei Jahrzehnte Ortsgeschichte werden prägnant und professionell, differenziert und durchaus einprägsam dokumentiert dargestellt. Die Diktatur wird nicht verharmlost, der Alltag nicht dramatisiert. Staatsmacht und Stasi sind ebenso platziert wie der Trabi und die Sportkultur. Dass sich sogar das legendäre Fußballspiel DDR gegen die Bundesrepublik am Kickertisch nachspielen lässt, ist nicht nur für Schülergruppen von Interesse, auch Kleingruppen erleben auf diese Art noch einmal die damals als Sensation empfundene Niederlage der "BRD". Die wissenschaftliche Begleitung der Ausstellung durch den Historiker Stefan Wolle lässt keine heile Welt eines Einparteienstaates entstehen, sondern fördert die Neugierde nach mehr, sich mit anderen und umfangreicheren DDR-Erinnerungsorten auseinanderzusetzen. Hier werden Schwellenängste abgebaut und Nachfrage nach mehr Vergangenheit gefördert.
Das Museum schreibt schwarze Zahlen, finanziert sich selbst, hat bisher ca. 10 Arbeitsplätze geschaffen. Museumsgründungen dieser privaten Ausrichtung lassen sich zwar nicht auf die gesamte Aufarbeitung der Geschichte in dieser Form übertragen, aber sie haben ihren eigenen Stellenwert und verdienen durchaus öffentliche Anerkennung.
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