stern: Außenminister Steinmeier sieht in Konflikten um Iran und Nordkorea größte Bedrohungen des Weltfriedens
Geschrieben am 18-10-2006 |
Hamburg (ots) - Der Konflikt um das iranische Atomprogramm und der Atomtest in Nordkorea sind nach Auffassung von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die größten Bedrohungen des Weltfriedens. Es gehe dabei um die "Erosion des Atomwaffensperrvertrags", sagte der SPD-Politiker in einem Interview des Magazins stern. Er fügte hinzu: ""Beide Provokationen können in den Nachbarregionen den Wunsch nach atomarer Nachrüstung wecken. Das müssen wir verhindern, und deshalb stehen wir nicht am Ende, sondern am Anfang des Konflikts." Auf die Frage, ob Nordkorea notfalls militärisch entwaffnet werden müsse, antwortete Steinmeier: "Ich kenne keinen, der diese Option hegt." Er halte es für realistisch, dass es gelingen werde, einen Weg zurück zu den Sechs-Parteien-Gesprächen mit Nordkorea zu finden. Gegenüber dem Iran bleibe man bei dem Angebot, "das dem Land einen Weg aus seiner Isolation verspricht".
Steinmeier kritisierte, dass schon Indien und Pakistan mit ihrer atomaren Aufrüstung gegen das Völkerrecht verstoßen hätten. Deshalb müsse nun versucht werden, "dass sich jene Staaten, die nicht auf Atomwaffen verzichten wollen, zur Nichtweiterverbreitung verpflichten". Bei Nordkorea müsse man sich fragen, wie lange das hungernde Volk den Weg noch mitgehe.
Dass die USA auch in Deutschland wie in anderen Teilen der Welt Foltergefängnisse betreiben oder betrieben haben könnten, kann Steinmeier, wie er dem stern weiter sagte, aus seiner Sicht ausschließen. Die Bundesregierung habe aus der Verschleppungs-, Inhaftierungs- und Folterpraxis der Amerikaner "dieselben Lehren gezogen wie alle anderen europäischen Staaten: auf sofortiger und vollständiger Information durch die USA zu bestehen". Das sei mit den USA auch besprochen und er gehe davon aus, dass dies sichergestellt sei. Seine kürzlich wegen einer Israel-feindlichen Rede des syrischen Staatschefs abgebrochene Reise nach Damaskus will Steinmeier demnächst nachholen, wie er im stern ankündigte. Er habe kürzlich mit seinem syrischen Amtskollegen besprochen, dass er nach Damaskus fliegen werde, "sobald die Bedingungen stimmen".
Originaltext: Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Interview steht Ihnen auf Wunsch im Wortlaut zur Verfügung. Tel: 040/3703-3555
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
35004
weitere Artikel:
- Ministerpräsidentenkonferenz: Verbot des Telefonmarketings für Klassenlotterien? / Mit einem Verbot des Telefonmarketings im neuen Lotteriestaatsvertrag stünden die Klassenlotterien vor dem Aus Hamburg (ots) - Morgen beraten die Ministerpräsidenten in Bad Pyrmont, Niedersachsen, erneut über den Lotteriestaatsvertrag - und damit auch über die Zukunft der Klassenlotterien. Denn zur Debatte steht ein Verbot des Telefonmarketings für Glücks- und Gewinnspielanbieter. Begründung: Die Gefahr der Spielsucht könne so eingedämmt werden. Ohne den telefonischen Vertrieb sind die staatlichen Lotterien der NKL und SKL jedoch nicht überlebensfähig. Mit einer derartigen Maßnahme würden auch noch die Falschen getroffen: "Das langsame Klassenlotteriespiel mehr...
- Lafontaine fordert mehr Ausgaben für Bildung Bonn (ots) - Oskar Lafontaine (Die Linkspartei.PDS) fordert mehr staatliche Ausgaben für die Bildung. "So lange wir mit die niedrigste Steuer- und Abgabenquote in Europa haben, fehlt uns das Geld für eine ordentliche Bildung", sagte er in der "Berliner PHOENIX Runde". Angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch die Globalisierung seien Investitionen in diesem Bereich besonders wichtig. Seine These untermauerte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag in der Sendung mit seinem so genannten "Schüler-Prinzip": "Wenn ich früher schlecht mehr...
- 80 000 Kinder in Deutschland gefährdet wie Kevin oder Mehmet Hamburg (ots) - In Deutschland sind rund 80 000 Kinder im Alter bis zehn Jahre von Verwahrlosung und extremer Vernachlässigung durch ihre Eltern bedroht. Diese Zahl nennt der Bielefelder Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann in der ZEIT. "Etwa ein Prozent der Eltern sind sozial völlig aus dem Ruder gelaufen, alkoholkrank, drogenabhängig, psychisch schwerst defizitär - das sind die, über deren Kindern täglich eine Katastrophe hängt. Bei rund 800 000 Kindern pro Geburtsjahrgang sind das 8000 pro Jahrgang, ergo 80 000 hoch gefährdete Null- bis mehr...
- Sozialforscher Ernst-Ulrich Huster: Industrie, Gewerkschaften und Staat schuld an der Armut Hamburg (ots) - Vor allem in Ostdeutschland habe sich die Armut verfestigt, sagt der Bochumer Sozialforscher Ernst-Ulrich Huster diese Woche in der ZEIT. "Das ist in absehbarer Zeit nicht aufzubrechen." Generell Deutschland habe das Problem dauerhafter Armut. Das Problem sei schwer zu lösen. "Hauptschulabbrecher ohne Chance auf eine Lehrstelle kann man eben nicht einfach auf den Zustand des Kindergartenneulings zurückschrauben, um es dann besser zu machen." Die Schuld an der Armut ist laut Huster breit verteilt. Industrie und Gewerkschaften mehr...
- Gespräch zwischen dem CDU-Präsidium und der Deutschen Bischofskonferenz am 17. Oktober in Berlin Berlin (ots) - Berlin, den 18. Oktober 2006 058/06 Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit: In einem gemeinsamen Gespräch haben Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz unter Leitung ihres Vorsitzenden, Karl Kardinal Lehmann, und des Präsidiums der CDU Deutschlands unter Leitung der CDU-Bundesvorsitzenden, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Aspekte des CDU-Grundsatzprogrammes und der Grundwertedebatte erörtert. Weitere Themen des gut zweistündigen intensiven Gespräches am Dienstagabend im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|