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Investitionen für den Klimaschutz durchsetzen / Debatte um Kraftwerkspark der Zukunft beim Energiekongress von Greenpeace energy

Geschrieben am 22-10-2006

Hamburg (ots) - In welche Energiequellen beim zukünftigen Ausbau
des deutschen Kraftwerksparks investiert werden muss, um die
notwendige Verminderung von Treibhausgasen zu erreichen, bleibt
zwischen großen Energieversorgern, Stadtwerken, Industrie und der
Branche der Erneuerbaren Energien weiter heftig umstritten. Beim
Energiekongress "Stromaufwärts - Wege zu einer sauberen
Energiewirtschaft" in Mannheim ermahnten allerdings alle
Branchenvertreter die Politik, schnellstmöglich klare
Rahmenbedingungen für alle Beteiligten zu setzen.

Robert Werner, Vorstand beim Stromversorger Greenpeace energy eG,
der den zweitägigen Kongress veranstaltete: "Mit ihren Investitionen
entscheiden Stromwirtschaft und Industrie wesentlich über das Ausmaß
des Klimawandels mit. Klimaschutz muss wohl offensichtlich im
Konflikt mit Teilen der Energiewirtschaft und der Industrie
durchgesetzt werden - Konsens ist nicht in Sicht".

Einig waren sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion über den
zukünftigen Strommix, dass die Erneuerbaren Energien weiter an
Bedeutung zunehmen müssen. "Die Zukunft gehört einem intelligenten
Energiemix, der alle wirtschaftlichen und ökologisch sinnvollen
Lösungen einbezieht. Dazu gehören konventionelle Energieträger
genauso wie Erneuerbare Energien", sagte Ernst Schwanhold, Leiter des
Kompetenzzentrums Umwelt, Sicherheit und Energie der BASF AG.

Martin Volker Haberzettel, Konzernbevollmächtigter der EnBW AG,
plädierte für die Beibehaltung des Erneuerbare Energien Gesetzes, das
in Zukunft aber auf die europäischen Marktgegebenheiten angepasst
werden müsse. Sein Unternehmen werde allerdings Atomkraftwerke, die
im Rahmen des Ausstiegsbeschlusses vom Netz gehen werden, durch
fossile Kraftwerke ersetzen.

Für Johannes van Bergen, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwäbisch
Hall GmbH, der falsche Weg. Eine wirkliche Effizienzrevolution bei
der Energieerzeugung heißt für ihn: "Kondensationskraftwerke auf
fossiler oder nuklearer Basis müssen weg. Dafür brauchen wir gleiche
Ausgangsbedingungen für alle Energieträger. Das schließt
Sonderregelungen, wie den derzeitigen Verzicht auf eine
Haftpflichtversicherung bei Atomkraftwerken, grundsätzlich aus.
Gleichzeitig muss die besonders effiziente und klimaschonende
Kraft-Wärme-Kopplung einen Bonus bekommen, wenn andere Energieträger
subventioniert werden."

Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare
Energie e.V., sieht seine Branche gegenüber etablierten
Stromversorgern gut aufgestellt: "Bis 2020 werden wir im Strombereich
rund 120 Mrd. Euro investieren. Eine mögliche
Investitionsverweigerung der Oligopolisten ist für uns daher keine
Drohung, sondern ein positives Versprechen. Es ist besser, wenn die
großen Energieversorger keine weiteren fossilen Großkraftwerke mehr
bauen. Mit der Kombination aus erneuerbaren Energien,
Effizienzsteigerung und Ausbau der hocheffizienten
Kraft-Wärme-Kopplung kann unsere Branche den Bedarf an neuen
Kraftwerken decken. Wir können somit eine bessere
Versorgungssicherheit gewährleisten, wenn die Großen nicht erneut in
fossile Kraftwerkstechnik investieren."

Weitere Referenten waren unter anderem Olaf Bogenrieder (Allianz
Global Risks Rückversicherungs-AG), Stefan Kohler (Deutsche Energie
Agentur), Christian Küppers (Öko-Institut e.V.), Prof. Dr. Uwe
Leprich (Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes),
Ministerialrat Franzjosef Schafhausen (Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit), Dr. Bruno Thomauske (Vattenfall
Europe Nuclear Energy GmbH und Dr. Hans-Joachim Ziesing (Deutsches
Institut für Wirtschaftsforschung). Insgesamt diskutierten in
Mannheim knapp dreihundert Teilnehmer in zahlreichen Foren mit
Fachleuten aus Wirtschaft, Forschung und Politik. Die mehr als 30
Experten repräsentierten die Bandbreite der Debatte um die Zukunft
der Energiewirtschaft: Wie sieht die Zukunft der Atomenergie aus - in
Deutschland und weltweit? Was kostet der Klimawandel? Wie sieht der
Kraftwerkspark der Zukunft aus?

Die Referate der Veranstaltung finden Sie in Kürze auf unserer
Kongresshomepage unter www.energiekongress.greenpeace-energy.de.

Greenpeace energy eG ist der zweitgrößte unabhängige
Ökostromversorger mit bundesweit rund 60.000 Privat- und
Gewerbekunden. Die Genossenschaft versteht sich als Qualitätsführer
im Ökostrommarkt. Neben der atom- und kohlestromfreien Versorgung der
Kunden zeichnet sich das Konzept durch Verbraucherfreundlichkeit,
außergewöhnliche Transparenz und stabile Preise aus.

Originaltext: Greenpeace Energy eG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16698
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16698.rss2


Ansprechpartner:
Jan Haase, Leiter Kommunikation
Greenpeace energy eG
Tel.: +49 (0) 40 / 808 110 650
Mobil: +49 (0) 179/ 208 60 47
Fax: +49 (0) 40 / 808 110 666
E-Mail: presse@greenpeace-energy.de
www.energiekongress.greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de


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