Rheinische Post: Zukunft der Schule
Geschrieben am 23-10-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Detlev HÜwel
Auch in Nordrhein-Westfalen wird die Zahl der Schüler drastisch sinken. Das muss nicht zum Nachteil des Schulbetriebs sein. Im Gegenteil: Kleinere Klassen erleichtern die individuelle Förderung, die auch in NRW jetzt groß geschrieben wird. Manchen Kommunen - vor allem in ländlichen Regionen - wird die demografische Entwicklung allerdings auch gravierende Probleme bereiten: Welche Schulwege sind zumutbar? Und droht Verödung von Gemeinden, wenn die Schule ganz verschwindet? Es ist gut, dass sich die SPD endlich mit diesen Fragen befasst. Zu Regierungszeiten hatte sie offenbar nicht den Mut dazu. Stattdessen wurde das Thema Schulsystem bis nach der Landtagswahl auf Eis gelegt. Nun können sich die Genossen nicht länger daran vorbei mogeln, sondern müssen Antworten bieten, wenn sie als Opposition glaubwürdig bleiben und der immer souveräner wirkenden CDU-Schulministerin Paroli bieten wollen. Ob das von der Landtagsfraktion favorisierte Modell der "Sekundarschule" eine akzeptable Lösung sein kann, müssen die Genossen zunächst einmal unter sich ausmachen. In seinen Grundzügen wirkt es jedenfalls wie die flächendeckende Einführung einer leicht modifizierten Art Gesamtschule.
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