LVZ: Milbradt: Abwanderung aus Sachsen in drei bis vier Jahren gestoppt
Geschrieben am 17-03-2006 |
Leipzig (ots) - Sachsens Ministerpräsident warnt vor Panikmache / Bevölkerungsschwund bietet auch Chancen in Bildung und medizinischer Versorgung
Leipzig. Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) hat in der aktuellen Debatte um den Bevölkerungsrückgang in Ostdeutschland vor Panikmache gewarnt. Mit Begriffen wie "Einwohnerkannibalismus" und "Verlustschneisen" einer neuen Studie würden die Szenarien immer düsterer. Die Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung seien aber "keine Einbahnstraße ins Abseits", sagte Milbradt im Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe).
Es gebe auch positive Veränderungen. So habe das Schulsystem von der Halbierung der Kinderzahlen profitiert. "Zwar mussten wir viele Standorte schließen und Lehrer auf Teilzeit setzen. Aber an den vorhandenen Schulen können wir die Ausstattung und die Schüler-Lehrer-Relation deutlich verbessern. Davon profitiert die Qualität der Schulbildung", so Milbradt.
Auch die von Abwanderung stark betroffenen ländlichen Regionen können von den "parallel entstehenden, technischen Chancen" profitieren. "Durch eine enge Vernetzung von Kliniken und Hausärzten mit mobilen Diensten können Patienten vor Ort schneller und besser betreut werden. Durch das Internet können Rathäuser und Landratsämter so servicefreundlich werden, wie es etwa Banken heute schon vormachen", sagte der sächsische Regierungschef.
Zugleich rechnet Milbradt in drei bis vier Jahren mit einem Ende des Wegzuges der Sachsen. "Ich gehe davon aus, dass sich die Abwanderung in andere Länder dann von selbst erledigt." Der Regierungschef räumte ein, dass es im Freistaat Regionen geben werde, die sich entleeren. Dies werde in Sachsen aber nicht so dramatische Auswirkungen haben wie etwa im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern oder in den skandinavischen Staaten. Sachsen sei gut aufgestellt: "Neben der Senkung der Neuverschuldung werden wir auch den im Koalitionsvertrag vereinbarten Personalabbau auf 80 000 Landesbedienstete umsetzen." Allerdings warnte Milbradt, dass dies langfristig nicht ausreichen wird, "denn wir haben nach wie vor deutlich mehr Stellen pro Kopf als westdeutsche Länder."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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