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Deutsche Verlage wachsen im Ausland

Geschrieben am 02-11-2006

Berlin (ots) -


Umsatzanteil des Auslandsgeschäftes soll bis 2009 erheblich
wachsen

Das Ausland gewinnt für deutsche Verlage zunehmend an Bedeutung.
So soll bei Fachverlagen der Umsatzanteil aus internationalen
Aktivitäten von 2005 bis 2009 um 50 Prozent von 9,5 auf 14,1 Prozent
wachsen. Bei Verlagen mit Publikumszeitschriften soll er dann sogar
mehr als ein Fünftel (22 %) des Umsatzes ausmachen. Das geht aus
einer Umfrage zum Thema Internationalisierung hervor, die der VDZ
unter seinen Mitgliedsverlagen gemacht hat und deren Ergebnisse am
Donnerstag auf den VDZ Zeitschriftentagen in Berlin präsentiert
wurden.

Großes Potenzial wird von Publikums- wie Fachverlagen insbesondere
China und Indien zugeschrieben. Aber auch die Regionen Naher Osten,
Südasien sowie Nordostasien oder Länder wie die Ukraine oder
Brasilien geraten zunehmen in den Fokus deutscher Verlage. An der
Umfrage beteiligten sich fast 90 von 400 angeschriebenen Verlagen,
davon 51 Fachverlage, 25 Publikumsverlage und 13 Verlage
konfessioneller Presse.

Publikumsverlage international erfahren

Am stärksten vorangeschritten sind die
Internationalisierungsbestrebungen bei den Publikumsverlagen. Im
Durchschnitt sind bereits 80 Prozent der Publikumsverlage außerhalb
Deutschlands aktiv. Über alle Publikumsverlage hinweg liegt der
Auslandsanteil am Gesamtumsatz bei durchschnittlich 17 Prozent.
Dieser Umsatz wird in bis zu 11 Ländern mit durchschnittlich 55
Prozent des gesamten Titelportfolios erzielt. Bei den Verlagen mit
einer Umsatzgröße ab 51 Mio. Euro im Jahr sind sogar 100 Prozent
international aufgestellt und erwirtschaften dabei durchschnittlich
über ein Viertel des Umsatzes im Ausland. Das Auslandsengagement wird
in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, insbesondere für die Gruppe
der Publikumsverlage mit einem Umsatz von bis zu 50 Mio. Euro im
Jahr.

Ausland ist Chefsache

Bei der Erschließung neuer Märkte gehen Publikums- und Fachverlage
ähnlich vor. Lizenzvergabe, die Gründung einer Tochtergesellschaft
bzw. von Joint Ventures und die Akquisition eines ausländischen
Unternehmens sind gleichberechtigte Formen beim Markteintritt. Die
langjährige Erfahrung und der hohe Auslandsanteil spiegeln sich auch
in der Organisation der Verlage wider. So verfügen 40 Prozent der
befragen Publikumsverlage über eigene Auslandsabteilungen, aber nur
vier Prozent der Fachverlage. Die Bedeutung des Auslandsgeschäftes
spiegelt sich auch darin wider, dass bei Publikums- wie Fachverlagen
die Verantwortung in der Regel bei der Geschäftsführung oder den
Verlagsleitern liegt.

Der Fokus der Auslandsaktivitäten der Publikumsverlage liegt heute
in Westeuropa, wo 72 Prozent der befragen Verlage aktiv sind. Dann
folgen Osteuropa (60 Prozent) und Südostasien (44 Prozent). In
Zukunft wollen die Verlage verstärkt vor allem in Südasien (u.a.
Indien), im Nahen Osten und in Südamerika investieren.

Fachverlage blicken ins Ausland

Weit über die Hälfte der befragten Fachverlage (60 Prozent) sind
bereits außerhalb Deutschlands aktiv, in 2009 wollen es sogar 68
Prozent sein. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass Fachverlage
jeglicher Größe international aktiv sind. Selbst bei Verlagen mit
einer Umsatzgröße bis 10 Mio. Euro im Jahr sind mehr als die Hälfte
international aufgestellt. Je mehr Umsatz der Fachverlag
erwirtschaftet, umso größer ist das Engagement im Ausland.
Fachverlage mit einem Umsatz über 101 Mio. Euro Umsatz im Jahr
erwirtschaften schon 26,4 Prozent ihres Umsatzes im Ausland, sind in
durchschnittlich 22 Ländern präsent und verlegen ein Drittel ihrer
Titel außerhalb Deutschlands.

Die Lizenzvergabe, das Joint Venture, die Gründung einer
Tochtergesellschaft oder auch die Akquisition von Verlagen sind
angewandte Formen, in einen Zielmarkt zu gehen. Die individuelle
Strategie sowie die in jedem Land unterschiedlichen
Investitionsbestimmungen bzw. Marktgegebenheiten bestimmen die Wahl
des Markteintrittes. In der Regel verantworten Verlagsleiter bzw. die
Geschäftsführung die Auslandsaktivitäten in den Fachverlagen.
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung planen auch immer mehr Fachverlage
die Gründung eigener Auslandsabteilungen.

Zur Zeit sind Fachverlage vor allem in Westeuropa (49 Prozent),
Osteuropa (37 Prozent) sowie in Nordamerika und Nordostasien (jeweils
23 Prozent) aktiv. Interessanterweise sind elf Prozent der befragten
Verlage im Nahen Osten engagiert. Als Schwerpunkte zukünftiger
Investitionen werden nach West- und Osteuropa vor allem Nordostasien
(u.a. China), Südasien (u.a. Indien) und Südostasien (u.a. Thailand,
Malaysia) genannt. Die meistgenannten Länder für zukünftige
Investitionen sind China, Indien, Österreich, Schweiz, Polen,
Russland und Ungarn.

Hoher Informationsbedarf

Bei allen Publikums- wie Fachverlagen besteht nach wie großes
Interesse an detaillierten Informationen zu den einzelnen Märkten, um
so Investitionsentscheidungen besser absichern zu können. Besonders
gefragt sind Informationen zu allen steuerlichen und rechtlichen
Themen sowie Chancen-Risiken-Analysen der jeweiligen Märkte. Dabei
soll auch das im Juli 2006 vom VDZ gestartete Knowledge-Portal
www.vdz.de/ausland helfen.

Originaltext: VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8830
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8830.rss2

Weitere Informationen:
Stefan Michalk
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (30) 72 62 98-162
E-Mail: s.michalk@vdz.de
Internet:www.vdz.de


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