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Bundesregierung will in Nairobi beim Weltklimagipfel glänzen -"Hausaufgaben" werden vernachlässigt. BUND errichtet Kohlemauer am Brandenburger Tor

Geschrieben am 06-11-2006

Berlin (ots) - Aus Anlass des heute in Nairobi (Kenia) beginnenden
Weltklimagipfels errichteten Aktivisten vom Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) vor dem Brandenburger Tor in Berlin
eine "Kohlemauer" und verteilten eine Zeitung mit dem Titel
"Kohle-Express" an Passanten. "Die Kohle vermauert die Zukunft" und
"Klimaschutz jetzt!" war auf mitgebrachten Transparenten zu lesen.
Die Aktion solle darauf aufmerksam machen, dass die Bundesregierung
auf internationalen Klimakonferenzen zu glänzen versucht, in
Deutschland aber ihre Hausaufgaben vernachlässigt, sagte Veronika
Huber vom BUND: "Wenn die Energiekonzerne ihre Pläne umsetzen und in
Deutschland wie geplant 19 klimaschädliche Kohlekraftwerke bauen,
wird genau dies jede Möglichkeit für einen ambitionierten Klimaschutz
verbauen", sagte sie.

Es sei inakzeptabel, dass Umweltminister Sigmar Gabriel den großen
Energieunternehmen ihr Bauprogramm für die 19 Kohlekraftwerke mit
seinem Zuteilungsgesetz für Kohlendioxid-Emissionen erleichtern wolle
und gleichzeitig das Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Wärmeenergie auf
die lange Bank schiebe. Ebenso unvereinbar mit dem Klimaschutz seien
Pläne, auch nach 2012 den Steinkohlebergbau in Deutschland weiter zu
subventionieren.

Gerhard Timm, BUND-Geschäftsführer: "Bundeskanzlerin Merkel und
Umweltminister Gabriel hören auf die falschen Berater. E.ON,
Vattenfall, EnBW und RWE wollen mehr Atomstrom verkaufen und mehr
Kohle verstromen. Sie haben kein Interesse daran, aus der atomaren
und fossilen Energieerzeugung auszusteigen. Das blockiert die
dringend erforderliche Energiewende und die Bundesregierung leistet
Schützenhilfe dabei. Gabriel muss seine Hausaufgaben in Deutschland
machen, erst dann wird er auf dem internationalen Parkett wirklich
glänzen können."

Der BUND erwartet vom Weltklimagipfel in Nairobi einen konkreten
Fahrplan für den Abschluss eines "Kyoto-Plus"-Abkommens zur
Verminderung der Treibhausgase für den Zeitraum nach 2012. Bis 2012
wollen die 141 Unterzeichnerstaaten des Kyoto-Abkommens die Klimagase
um fünf Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Für die Zeit danach
seien anspruchsvollere Ziele nötig. So müssten die Industriestaaten
bis 2020 ihre Emissionen um 30 Prozent senken. Außerdem müsse alles
getan werden, um große Emittenten wie die USA, Australien, China und
Indien in den Kyoto-Prozess einzugliedern.

Insgesamt beurteilt der Umweltverband die Lage des globalen Klimas
skeptisch. Die Anstrengungen der Staatengemeinschaft reichten bei
weitem nicht aus, um den Klimawandel zu stoppen. Die weltweite
Emission an CO2 habe sich seit 1990 um rund 20 Prozent erhöht.
Zunehmende Klimaextreme wie Überschwemmungen, Hurrikans oder Dürren
seien die Folge.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

In Nairobi vom 13.-16. November:

Dr. Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer,
Tel. 0049170-4042897,

Thorben Becker, BUND-Energieexperte,
Tel. 030-27586-425, Mobil: 0171-6065225,
E-Mail: thorben.becker@bund.net,
presse@bund.net,
www.bund.net


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