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Rheinische Post: Mesut Yilmaz warnt Europa

Geschrieben am 08-11-2006

Düsseldorf (ots) - Der ehemalige türkische Ministerpräsident Mesut
Yilmaz hat die Türkei-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel
massiv kritisiert. "Die privilegierte Partnerschaft ist eine Sache
des Mittelalters", sagte Yilmaz gestern anlässlich eines Gastvortrags
bei den 15. Mönchengladbacher Wirtschaftsgesprächen. Mitveranstalter
war die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post.

Für sein Land gebe es nur die Vollmitgliedschaft oder "den Sumpf
der Isolation", sagte Yilmaz vor 220 geladenen Gästen. Wenn die
Türkei in zehn Jahren nicht Vollmitglied sei, könne er nicht dafür
garantieren, dass sie sich nicht zu einem Land entwickele, wie "viele
Diktaturen im Nahen Osten". Es würden in der Türkei bereits
Alternativszenarien, zum Beispiel eine engere Verflechtung mit den
Ländern der Islamischen Konferenz oder Russland, diskutiert, so
Yilmaz. "Diese sind jedenfalls nicht im Sinne Europas." Und: "Europa
wird dann einen Freund verlieren."

Auch die Intensität der deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen
werde sinken. Derzeit beträgt das Handelsvolumen etwa 20 Milliarden
Euro. Die Zustimmung in seinem Land für die EU-Mitgliedschaft sei
alleine durch die Diskussion der vergangenen zwei Jahre schon
gesunken. "Die anti-westliche Haltung nimmt zu."
Den Zypern-Konflikt hält er für ein vorgeschobenes Argument der
Türkei-Kritiker. "Uns wurde bescheinigt, dass der Konflikt nie
Auswirkungen auf eine Mitgliedschaft habe."

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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