LVZ: Sachsens Innenminister gegen neues NPD-Verbotsverfahren
Geschrieben am 14-11-2006 |
Leipzig (ots) - Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) plädiert gegenwärtig gegen ein neues NPD-Verbotsverfahren. "Ich würde ein Parteiverbotsverfahren niemals ausschließen, damit sich die NPD nicht in Sicherheit wiegen kann. Aber im Moment rate ich jedoch von einem Verbotsverfahren dringend ab. Es wäre politisch ein großer Fehler, eine solche Partei genau in dem Moment, wo sie stärker wird, in eine Märtyrerrolle zu bringen", erklärte Buttolo gegenüber der Leipziger Volkszeitung (Mittwoch-Ausgabe). Darüber hinaus gäbe es auch noch ein juristisches Argument: Selbst eine empörende Auffassung von Geschichte reiche noch nicht unbedingt für ein Verbot aus. "Vor dem Verfassungsgericht müssten wir nachweisen, dass die NPD eine aktiv-kämpferische Haltung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung hat. Und dieser Nachweis wäre äußerst schwierig zu führen", erklärt Sachsens Innenminister und verweist auf die in die NPD eingeschleusten Verbindungsleute. Von deren Abzug hält Buttolo nichts. Denn: "V-Leute sind ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung der NPD und des Rechtsextremismus überhaupt." Folglich müsse man sich inhaltlich mit der NPD auseinandersetzen. "Dies ist ein Kampf um Köpfe, nicht um Parteibücher", so Buttolo.
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