Südwest Presse: Kommentar Kinder, Ausgabe vom 20.11.06
Geschrieben am 19-11-2006 |
Ulm (ots) - Die drohende Überalterung der deutschen Bevölkerung rückt das Thema Kinder immer stärker in den Vordergrund. Zuletzt ging es bei der Familienpolitik ja eher darum, möglichst Freiräume für Eltern und solche, die es werden sollten, zu schaffen. Jetzt reift aber die Erkenntnis, dass auch die Kindern selbst mehr Aufmerksamkeit brauchen. Mit seltenen "Gütern" muss eben besonders sorgfältig umgegangen werden. Die wiederum angemahnte Verankerung von Kinderrechten in der Verfassung mag als Signal tauglich sein, wichtiger ist es aber, denen, die in einigen Jahrzehnten das Land umtreiben sollen, das nötige Rüstzeug zu vermitteln und dabei möglichst kein Talent nur deswegen verkümmern zu lassen, weil dessen Umfeld nicht stimmt. Heute wird also kaum mehr jemand widersprechen, wenn hauptsächlich Investitionen in Bildung und Ausbildung gefordert werden. Und da ist es nur konsequent, unter anderem darauf hinzuwirken, dass Plätze im Kindergarten oder in Kindertagesstätten frei von Gebühren sein müssen. Wenn man zur Finanzierung ein paar Euro vom Kindergeld abzweigen muss, dann ist dies nur gerechtfertigt. Und den Politikern sei aufgetragen, eine Lösung zu finden, wie dieses Geld zu den Kommunen transferiert werden kann. Die schlichte Behauptung, dies ginge aus juristischen Gründen nicht, dürfen wir ihnen nicht durchgehen lassen.
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