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Rheinische Post: Merkels kreative Reserve - Von MARGARETE VAN ACKEREN

Geschrieben am 22-11-2006

Düsseldorf (ots) - Ein Jahr Schwarz-Rot - und jetzt? Den
Koalitionsvertrag artig abzuarbeiten wie eine Aufgabenliste einer
Behörde - das reicht nicht. Von einem Bündnis, das sich das Etikett
"groß" verdienen will, kann man schon mehr erwarten. Wer von der
Kanzlerin in der Haushaltsdebatte den Blick auf neue Horizonte
erhoffte, wurde enttäuscht. Und doch: Auf dem Parteitag will sie in
wenigen Tagen kreativere Wege beschreiten, wie Merkel ankündigte. Die
CDU zielt auf soziale Kapitalpartnerschaft, auf mehr
Arbeitnehmerbeteiligung an Gewinn und Kapital. Betätigt sich also
auch die Kanzlerin im Linksblinken? Keineswegs. Sie sucht vielmehr
den Ausstieg aus einer veralteten Debatte über das, was vermeintlich
rechts oder links ist. Betriebliche Kapitalbeteiligung ist in
Deutschland ein kaum bestelltes Feld, während in Frankreich oder
England die Möglichkeiten eifrig genutzt werden. Noch abgeschlagener
ist Deutschland bei der Verbreitung von Gewinnbeteiligung.

Keine Frage: Das Projekt ist nicht ohne Risiken.
Mitarbeiterbeteiligung kann sich im schlimmsten Fall mit dem
Jobverlust als negativer Doppelschlag erweisen. Merkel will denn auch
keine neue Pflicht zur sozialen Kapitalpartnerschaft, sondern nur den
Rahmen schaffen, damit die Chancen zu nutzen sind. Hier also wagt
Merkel mehr Freiheit - die sollte man nicht gleich durch verzagte
Debatten verbauen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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