Rheinische Post: Rüttgers' Dilemma
Geschrieben am 04-12-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel
Jürgen Rüttgers hat ein Problem aber nicht etwa, weil ihn die Opposition bedrängte. Vielmehr sind es die eigenen Leute, die ihn in Schwierigkeiten bringen. Die beiden Fraktionschefs Stahl (CDU) und Papke (FDP) haben sich in einem Kuhhandel darauf verständigt, im kommenden Jahr für Weiterbildung und Wohlfahrtspflege mehr Geld auszugeben, dafür aber die Mittel für die Landesstiftung "Umwelt und Entwicklung" rigoros zusammenzustreichen, sodass diese Einrichtung existenziell gefährdet ist. Genau dies macht Rüttgers derzeit zu schaffen. Denn der Ministerpräsident ist seit kurzem Vorsitzender des Stiftungsrates und zusammen mit seinen beiden Stellvertretern Armin Laschet und Eckhard Uhlenberg entschlossen, die Stiftung geordnet weiterzuführen. Tatsächlich mag in der Vergangenheit manch fragwürdiges Projekt gefördert worden sein. Insgesamt aber leistet sie - nicht zuletzt in den Schulen - wichtige Aufklärungsarbeit und ermöglicht das Engagement ungezählter ehrenamtlicher Helfer in Sachen Umwelt und Eine-Welt. All das steht jetzt auf dem Spiel. Man wundert sich, mit wie wenig Fingerspitzengefühl die beiden Fraktionschefs vorgegangen sind. Jetzt muss Rüttgers sehen, wie er aus dem Schlamassel herauskommt.
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