Westfalenpost: Im Wellness-Tempel Israels Ministerpräsident zu Besuch
Geschrieben am 12-12-2006 |
Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer
Wer das bisherige Wirken Ehud Olmerts im Amt des israelischen Ministerpräsidenten Revue passieren lässt, wird den Mann nicht für einen Erfolgsmenschen halten. Eher schon für einen politischen Pechvogel, restlos überfordert. Insofern ist der Lapsus, der ihm jetzt wieder unterlaufen ist, ausgerechnet im deutschen Fernsehen, nicht überraschend, allenfalls bemerkenswert. Indem sich Olmert eine Andeutung über eine israelische Atombombe hat entfallen lassen, für die man in Israel selbst ins Gefängnis kommen kann, hat er der heimischen Opposition einmal mehr einen Anlass zum Feixen geliefert: Der kann es nicht. Da traf es sich eigentlich gut, dass Olmert, während zu Hause die Messer gewetzt wurden, im Berliner Kanzleramt weilte, dem politischen Wellness-Tempel für israelische Regierungschefs. Nirgendwo sonst in Europa kann - aus den bekannten historischen Gründen - Israel auf soviel loyales Verständnis rechnen. Wie sehr Olmert hier als ein Besucher von herausgehobenem Rang geschätzt wird, ist schon daraus zu ersehen, dass sich die Kanzlerin gleich zweimal Zeit für ihn nahm. Politische Differenzen im Prinzip gibt es im übrigen keine, allenfalls höflich formulierte Bedenken, etwa zum israelischen Auftreten im Libanon. Über das Teheraner Mullah-Regime, seine verabscheuenswerten antisemitischen Umtriebe ebenso wie seine nuklearen Ambitionen, ist man ganz selbstverständlich einer Meinung. Über den Wunsch nach Frieden im Nahen Osten nicht minder. Gemeinsam ist freilich auch die tiefe Ratlosigkeit beim Blick auf die Konflikte und das Gefahrenpotential in der Region. Nichts Neues also.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
44673
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Von Pierer klebt an seinem Posten - Von MARTIN KESSLER Düsseldorf (ots) - Bei viel Wohlwollen könnte man sagen, Siemens mit seinen 460 000 Mitarbeitern und knapp 80 Milliarden Euro Umsatz sei zu groß. Der einst so hochgelobte Ex-Konzernchef Heinrich von Pierer, in dessen Amtszeit die Schmiergeldzahlungen fallen, habe nicht alles im Griff haben können. Doch solche Ausreden lassen gerade Spitzenmanager bei Politikern selten durchgehen. Wer seinen Laden nicht im Griff hat, muss gehen, lautet da oft das rigorose Urteil. Warum soll das nicht auch für die vermeintliche Elite der Gesellschaft, mehr...
- Rheinische Post: Druck aus Russland - Von GODEHARD UHLEMANN Düsseldorf (ots) - Russland ist Weltmacht: Es beherrscht Schlagzeilen mit schlechten Nachrichten. Der Fall des mit radioaktivem Polonium-210 in Großbritannien vergifteten Ex-Spions Litvinenko ist längst nicht geklärt. Die Spur der Täter führt nach Russland, doch wer wann was befohlen haben mag, verharrt im Nebel der Vermutungen. Auftragsmorde sind im wirtschaftlich aufstrebenden Putin-Staat an der Tagesordnung. Der nicht ganz erwachsene Rechtsstaat hinkt mit der Aufklärung hinterher. Doch Russland wandelt auch wirtschaftspolitisch mehr...
- LVZ: Leipziger Volkszeitung zur Haushaltsdebatte in Sachsen Leipzig (ots) - Musterknabe Von Jürgen KochinkeSachsen ist in der komfortablen Lage, viel Geld zu haben, so viel, dass es einigen schon fast peinlich ist. Sagenhafte 626 Millionen Euro zusätzlich hat das Land 2006 eingenommen und muss diese nun sinnvoll unter die Leute bringen. Doch Ministerpräsident Milbradt wäre nicht der alte Kämmerer aus dem Münsterland, würde er mit den ihm so zugefallenen Millionen Geschenke verteilen. Nach dem Motto: ein paar kostenfreie Kita-Plätze da, einige gerettete Schulstandorte hier. Er verwendet das Geld mehr...
- Rheinische Post: Kandidatin Kraft - Von THOMAS SEIM Düsseldorf (ots) - Hannelore Kraft weiß, was sie will. Sie wollte ab 2000 in der SPD-Fraktion Karriere machen. Und Wolfgang Clement holte sie ins Kabinett. Sie wollte mehr als Europaministerin sein - und wurde Wissenschaftsministerin. Sie wollte Fraktionschefin werden - und stach alte Männer und Frauen mit älteren Rechten aus. Müßig zu spekulieren, ob der scheidende Landeschef Dieckmann Krafts Atem schon spürte. Sie wollte Spitzenkandidatin 2010 werden. Nun ist sie es. Die Probleme der neuen Super-Frau der NRW-SPD beginnen allerdings erst. mehr...
- LVZ: Bundesregierung und Ministerpräsidenten haben sich auf gemeinsame Eckpunkte für eine flächendeckende Nichtraucherschutz-Regelung verständigt Leipzig (ots) - Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Bundesländer wollen sich bei ihrem heutigen Treffen auf eine Fünf-Punkte-Vereinbarung zum flächendeckenden Nichtraucherschutz verständigen. Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe), die sich dabei auf eine Vorlage für das Treffen bezieht, ist "ein Beschluss über eine gemeinsame Initiative" geplant. Mit der "Feststellung der Gesundheitsbeeinträchtigung durch Passivrauchen" auf Basis neuerer wissenschaftlich-fachlicher Erkenntnisse sei der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|